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20. (8. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
Urschr. u. R.
Dem Herrn Landesbauinspector Friedenreich zu Perleberg mit dem ergebensten Ersuchen um eine gefl. Mittheilung, ob der Kirche zu Verbitz der Character eines Denkmals zugesprochen ist, und bejahenden Falles um Angabe, in welchem Stile und aus welchem Material dieselbe erbaut ist. In diesem Falle würde die Beifügung von Handskizzen des Grundrisses und der Ansicht, sowie eine Nachricht über den Bauzustand erwünscht sein.
• Ferner möchte ich um Mittheilung darüber bitten, ob in der alten Kirche Ausstattungsgegenstände an Altar, Kanzel, Gestühl, Brüstungen von Emporen, Kelchen, Ciborien, Leuchtern u. s. w., welche einen künstlerischen oder Alterthumswerth in Anspruch nehmen können und welche etwa für die neue Kirche nicht verwendet werden sollen, vorhanden sind, welche an das Märkische Prov.-Museum abgegeben, bezw. an dasselbe veräussert werden könnte. Der Provinzial-Conservator gez. B1 u t h.
Berlin, 8./12. 98. Perleberg, d. 11. Dec. 1898.
Ur s chriftlich an den Prov.-Cons. Herrn Geh.Baurath Bluth Hochw. Berlin zurückgereicht.
Die Kirche in Yerbitz bei Lenzen besteht aus einem 8,95 m breiten, 9,60 m langen Hauptbau und einem westlich vorgelegten niedrigen Glockenstuhlhaus. Die Kirche ist aus starkem Eicheu- holzfachwerk mit Ziegelstein-Ausmauerung erbaut und in Folge schlechter Dachkonstruction sehr baufällig. Die Seitenwände sind herausgedrückt, der Westgiebel hängt weit über. Das Gebäude selbst hat demgemäss keinen Denkmalswerth.
Die innere Ausstattung besteht aus:
1. der Kanzel aus dem Jahre 1657, die ohne Werth ist;
2.. dem Altarschrein, einem festen Holzgestell mit 2 gemalten Füllungen, darstellend
1. das heilige Abendmahl,
2. den gekreuzigten Christus;
3. einer gemalten Emporenbrüstung, darstellend Johannes den Täufer, Christus und die zwölf Apostel als einzelne ca. 70 cm hohe Figuren gemalt;
4. der gemalten Brüstung des Priesterstuhls, enthaltend folgend Bilder:
1. der bussfertige Zöllner,
2. der verlorene Sohn,