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20. (8. ordentl.) Versammlung des Vit. Vereinsjahres.
nach Osten. Beigegehen ist ein Blatt Text, eine Erläuterungstafel zur Rundschau und eine Tafel Berliner Bauwerke neben berühmten Baudenkmälern in ihren Höhenverhältnissen. Natürlich liegt dem Künstler und Verfasser auch an einem möglichst vielseitigen Vertrieb seines Werkes und sei hierzu bemerkt, dass dasselbe, welches im Buchhandel 2 Mk. kostet, für 1,30 Mk. an unsere Mitglieder abgegeben wird.
B. Herr Kustos Buchholz:
a) Als besondere Gabe der Königl. Akademie der Künste zu der Feier ihres 200jährigen Bestehens wurde bei dem Festakt am 2. Mai 1896 eine von Professor Rud. Siemering höchst künstlerisch modellierte Bronze-Gedenktafel Sr. Majestät dem Kaiser überreicht. Ein Exemplar dieser „Plakette“ in poliertem IIolz- rahmen hat die Königliche Akademie kürzlich auch dem Märkischen Museum überwiesen, das so in der Lage ist, sie llinen vorzulegen.
Das Kunstwerk besteht aus 2 durch eine Leiste getrennten, aber ein einheitliches Bild darstellenden Bronzeplatten von je 30 cm Höhe und 18 cm Breite. Ein weiblicher Genius reicht den beiden, für die Jubiläumsperiode in Betracht kommenden Herrschern, dem Kurfürsten Friedrich III. als Begründer und dem Kaiser Wilhelm II.
• als gegenwärtiger Protektor, den Lorbeerzweig. Die Büsten beider Fürsten stehen vor einer jonischen Säulenhalle, das Haupt des Kurfürsten mit dem Lorbeei’kranz geschmückt, während der Kaiser den Garde du Corps-Helm trägt. Vor ihnen auf Kissen ruhencT der Kurhut und die Kaiserkrone nebst Scepter, Reichsapfel und Schwert., Auf der Seite des Kurfürsten schlingt sich sinnbildlich Epheu um die Säule, während den Kaiser Palmenzweige umgeben. Den Hintergrund bildet eine Märkische Landschaft, Seen und Berge. Auf der anderen Tafel hat eine Jungfrau aus einem Lorbeerhain Zweige gepflückt, die sie den beiden Fürsten entgegenhält. Welche Gründe den Künstler bestimmt haben, die durchaus einheitliche Darstellung durch eine Leiste in zwei abgeschlossene Teile zu teilen, ist nicht ersichtlich. Technischer Natur dürften sie wohl nicht sein. Die Ausführung des Flachreliefs ist eine äusserst subtile und macht dem Bildner wie dem Graveur alle Ehre.
b) Ein dem Andenken des Fürsten Bismarck nach seinem Ableben am 30. Juli 1898 gewidmetes Gedenkblatt dürfte Sie auch insofern interessieren, als es von unserem Mitglied, Herrn Reg.-Baumeister Körner, entworfen ist. Es enthält ausser dem Bilde Bismarcks und zugehörigen Devisen eine Kopie der Aufnahme-Urkunde als Ehrenmitglied in den Bund der Berliner Grundbesitzer-Vereine vom 1. April 1895, sowie des darauf eingegangenen Annahme- Schreibens des Fürsten.