22. (9. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
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solches geschehen könnte, nicht abwarten mochte, so habe ich in meinen Tabellen jede Strasse, und in derselben jede Seite derselben, besonders nach den darin befindlichen Gebäuden numeriert; und dienet dieses Verfahren besonders dazu, um jedes aufzusuchende Haus genauer abzuzählen, und alsdann auch bequemer zu finden. Zugleich kann man schnell übersehen, wie viel Häuser in jeder Strasse und wie viel auf jeder Seite stehen.“ —
Um die Numerierungs-Angelegenheit hier noch weiter zur Sprache zu bringen, sei darauf hingewiesen, dass man vier Arten der Verteilung von Polizeinummern der Häuser in Deutschland kennt:
1. sämtliche Grundstücke werden von 1 anfangend hintereinander durch die ganze Stadt fortgezählt (ist bei grossen Städten recht unbequem, ja unausführbar);
2. die Stadt ist in Quartiere getheilt und jedes Quartier numeriert von 1 in ähnlicher Weise, jedoch nur für sich, sämtliche Grundstücke durch (umständlich und unbequem);
8. die Strassen werden für sich numeriert, meist auf der rechten Seite vom Innern der Stadt aus betrachtet hintereinander (norddeutsches System);
4. die geraden Nummern kommen auf die eine, die ungeraden auf die andere Seite der Strasse (süddeutsches und österreichischungarisches System).
No. 4 ist zweifellos die beste Numerierungsart. Leider hat man sich in Berlin im Jahre 181X) für No. 3 entschieden. Man hat dies in amtlichen Kreisen schon oft bereut, aber bisher immer noch eine Umänderung gescheut, weil damit grosse Umständlichkeiten und Kosten verbunden sind; z. B. müssten die sämtlichen Grundbuchsbezeichnungen, die Steuerkataster, die Feuersocietäts-Register geändert werden.
In der zweiten Auflage seines Werkes hat Verf. die neuen Polizei- nummern aufgenommen, dagegen die Etagen-Anzahl fortgelassen, welche auf Grund mühseliger Arbeit in der ersten Ausgabe angegeben war.
B) Neue Anschauliche T abeilen vond er gesamt enResidenz- Stadt Berlin oder Nachweisung aller Eigentümer, mit ihrem Namen und Geschäfte, wo sie wohnen, die Nummer der Häuser, Strassen und Plätze, wie auch die Wohnungen aller Herren Offiziere hiesiger Garnison, zum zweiten Male dargestellt von Neander v. Petersheiden, Königl. Preuss. Premier-Lieutenant im Artillerie-Corps. Berlin gedruckt bei Christian Friedrich Ernst Späthen 1801. IV 296 S. gr. 8.
Beide Bücher bringen auch noch Register aller Strassen und Gassen, Plätze, Kirchen nebst Kirchhöfen und Brücken, der Jahrgang 1801 sogar auch die Länge der Strassen nach Ruten und Schritt aus dem