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22. (9. ordentl.) Versammlung des VII. Vereinsjahres.
Grundriss des Grafen von Schmettau gezogen, ferner das Register sämtlicher Eigentümer alphabetisch geordnet, Jahrgang 1700 auch noch die 18 Polizei-Revier-Yorstände.
Der Verleger Späthen sagt in der „Vorerinnerung:“ „Obschon der Herr Lieutenant von Neander bei seiner ersten Darstellung von Berlin, welche mit Beifall des geehrten Publikums aufgenommen ward, nicht zu seinen Kosten und Auslagen wiedergelangen konnte, so hat ihm (sic) ein solcher erlittener Verlust dennoch nicht abgehalten, eine so mühsame und kostspielige Arbeit zum zweitenmale zu unternehmen. Ich wünsche, dass gegenwärtige Darstellung mit allen wirklichen Nummern der Häuser von einem geehrten Publikum mehr benutzt werden möge, und da mir der Herr Verfasser den ganzen Debit übertragen hat, so werde ich von meiner Seite alles anwenden, um der Schadloshaltung zu begegnen.
Hoffentlich ist der brave Neander auch wirklich schadlos gehalten und angemessen entschädigt worden. Wenn heute dgl. Unternehmungen viel einbringen, so liegt das zumeist an dem Inseraten- und Annoncenteil. Damals war dergleichen, besonders aber das was wir heutzutage Reklame nennen, so gut wie unbekannt. Was schliesslich die Ausstattung der ersten Polizeinummern an den Häusern Berlins anlangt, so waren dieselben aus dünnem hellblau lackierten Blech hergestellt mit goldenen Ziffern darauf. Einzelne Exemplare haben sich an einzelnen alten Gebäuden Berlins noch bis jetzt erhalten. Später traten die dunkelblau emaillierten Schilder mit weissen Ziffern und Buchstaben dafür ein, auch bei den Strassenschildern. Die jetzigen Schilder, weiss emaillierter Grund mit schwarzen Ziffern und Buchstaben sind für das Auge hei weitem die besten und vor etwa fünf Jahren nach Probeversuchen, welche im kleinen Hof des Rathauses unter Zuziehung des "Vortragenden stattfanden, auf Empfehlung des letzteren eingeführt worden. Doch geschieht die Verbreitung der Kostenersparnis halber erst allmählich.
6. Ad vocera Neidkopf (Brandenburgia VII 286 flg. u. 327 flg). teilt Herr E. Friedei speziell zu S. 331 über das Wort Neid in dem Sinne, dass es etwas Gutes bedeutet, insbesondere bei Vornamen, noch eine Thatsache mit. Karl der Grosse hatte seine vertrauten Freunde zu eines „Akademie“ vereinigt, in der jedes Mitglied einen Beinamen erhielt. So wurde Angilbert mit dem Namen Homer bedacht. Dieser eigentümliche Homer unterhielt mit der schönen Kaisertochter Bertha vertrauten Umgang. Sie schenkte ihm zwei Söhne, von denen der eine den Vornamen Neidhart, der andere den Vornamen - Ilartneid (Nithard und Hartnid) erhielt. Vgl. Dr. Friedrich Krause: Einhard. Berlin 1899 S. 26.
7. Mit Bezug aut das Osterfest, welches diesmal früh auf den 1. und 2. April fällt, legt Herr E. Friedei die wohlgelungenen