1. ordentlliche Versammlung des VIII. Vereinsjahres.
107
genannt. Am Fusse desselben werden häufig Urnentrümmer gefunden. (L.-B. des Superintendenten Duchstein zu Etzin vom 20. Juni 1845).“ L. v. Ledebur, Die heidn. Altertümer des Regierungsbezirks Potsdam. Berlin 1852, S. 43.
„Der Burgwall bei Kn ob loch, umfangreich, westlich von der Nauen und Ketzin verbindenden Chaussee, gelegen auf einer natürlichen, breiten Bergkuppe, von ca. 300 Schritt Umfang, Höhe 3—4 m. Im S.W. und W. befindet sich ein trockner Graben und ein kleiner Vorwall.“ Gi’upp, Die mark. Ring- und Burgwälle. 1881. S. 21. v. Ledebur, Die heidn. Altertümer, S. 43.
0. Die berühmten beiden uralten Eiben-Bäume (Taxus baccata L.) im Herrenhausgarten an der Leipziger Strasse, erwähnt in der „Brandenburgia“ I. 90, 151, VH. 252, 488 und VIII. 31, sind anlässlich ihrer durch den Bau des neuen Herrenhauses notwendig gewordenen Versetzung an eine neue, hoffentlich für alle Zeiten gesicherte Stelle in letzter Zeit vielfach Gegenstand von öffentlichen Erörterungen gewesen. Ein gewisses Aufsehen erregte insbesondei'e folgende der „Vossischen Zeitung“ vom 10. April 1899 wörtlich entnommene Mitteilung:
„Die berühmten Eiben im Garten des Herrenhauses haben bei ihrer Versetzung weiter nach Westen hin den damit beauftragten Gärtnern eine grosse Überraschung bereitet, indem man 2 m unter Boden und eine ganze Spanne unterhalb der Wurzeln der „uralten“ Bäume auf Fundamentmauerwerk gestossen ist. Die genauere Untersuchung des Bodens ergab, dass thatsächlich die bekannten Eiben über einer Aufschüttung standen, in der man sogar eine Art von Chamottemuffeln, wie bei der Porzellanmanufaktur üblich, entdeckte. Oberhalb des gewachsenen Bodens nahm man ebenfalls eine Schuttschicht wahr, die vielleicht vor etwa 40 Jahren bei der neuen Einrichtung der Gebäude sich angesammelt hat. Wären nun die Bäume so alt, wie die zahlreichen begeisterten Sänger des ehemaligen Gartens angenommen haben (so etwa achthundert Jahre in runder Zahl), so müssten die Fundamente dem 13. Jahrhundert angehören, und wäre dann die Frage, ob hier nicht vielleicht früher eine Art von Wehrbau gestanden hat? Nun aber zeigt zwar das Fundament Kalkstein, der im 13. Jahrhundert schon verwandt wird, das übrige Mauerwerk aber besteht aus Ziegeln, die dem mittelalterlichen Format nicht entsprechen und wahrscheinlich der Mitte des vorigen Jahrhunderts entstammen. Nimmt man alles zusammen, wie es sich nach dieser Sachlage dargestellt, so kann man nur annehmen, dass diese Eiben ältere Bäume sind, die nicht auf ihrem gewachsenen Boden stehen, sondern erst im vorigen Jahrhundert oder Anfang dieses Jahrhunderts eine Zeit lang nach Aufnahme des Betriebes der Porzellanmanufaktur hierhin gepflanzt worden sind. Wie wir hören, sollen einzelne Stücke der ersten bisher versetzten Eibe an das Botanische Museum zur weiteren Untersuchung gegeben werden. In der Thatsache selbst läge nicht etwas sehr Wunderbares, da zur Zeit des grossen Kurfürsten sowohl wie zur Zeit Friedrichs des Grossen
8 *