Heft 
(1899) 8
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1. ordentliche Versammlung des VIII. Vereinsjahres.

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zählt er 480 Schritt. Bei <ler Zerstörung der oberen Schichten ist natürlich auch der Innenraum sehr flach geworden, doch lässt sich die ehemalige Mulde noch überall feststellen. Von der Nordseite scheint sich eine leichte Erhöhung in den Grund vorzuschieben. Zweifelhaft ist die Lage des einstigen Eingaugs. An den verhältnismässig gut erhaltenen Nord- und Südseiten kann er nicht gewesen sein; am günstigsten erscheint die Ost­seite, die auch die Überlieferung als solchen erkennt. Hier befindet sich zwischen dem deutlich

erkennbaren Wall und ib.v9? Arke

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dem Graben ein nie­driges Vorland, das sich zunächst als un­ebener Boden bemerk­bar macht, bei ge­nauerer Untersuchung

sich jedoch als eine'.% > TOt

ehemals vorhandene niedere Terrasse um­grenzen lässt, die zwar m. W. noch nirgends beobachtet, hier aber zweifellos vorhanden

ist. Da auch über diese Stelle hinweg ein alter Flurweg in den Zotzen führt die einzige Verbindung in der unmittelbaren Nähe des Walles durch das Luch so spricht nichts gegen die Annahme, dass hier der Eingang war.

Von Fundsachen sind ausser einigen Lehmpatzen nur wenige Scherben gefunden, deren charakteristische Wellen-und Tupfenornamentik sie der wendischen Zeit zuweisen. Da der Wall von Interessenten bereits mehr­fach abgesucht ist, so ist das Fehlen grösserer Scherbenhaufen erklärlich. Eine grosse Anzahl von Resten, die in Brunne dem Mark. Prov.-Mus. geschenkt wurden, dürfte zum Teil wenigstens von der Wallstelle her­rühren. R. M.

C) Piivatdozent Dr. Max Friedländer: Über Hausmusik.

Die Hausmusik, ihre Pflege und ihre Übung ist eine charakteristische Gepflogenheit des deutschen Volkes, sie ist die Musik des Wohnzimmers und nicht die des Salons. Sie will nicht glänzen, sie will erbauen, erheitern, erfrischen. Bei dem grossen Umfange des Stoffes, war es natürlich, dass sich der Vortragende nur einen bestimmten Abschnitt der Geschichte für die Behandlung ausgewählt hatte und zwar war dies das 17. und 18. Jahrhundert. Die Blütezeit des Liedes war schon vor­über, jene Zeit, in der es noch keine Instrumentalmusik gab, wo allein die Vokalmusik den Hausschatz ausmachte, damals freilich aller Kreise

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