Heft 
(1899) 8
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3. (2. ordentliche) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.

haben wenig Triebe an den Zweigen getrieben, zeigen aber reichlich Triebe am Stamm. Insbesondere ist es der grössere und ältere der beiden Bäume, der junge Triebe am Stamme zeigt. Somit ist die Hoffnung, die Bäume zu erhalten, eine wohlbegründete.

Johannes Trojan schliesst 188H seinen AufsatzAlte Eiben­bäume indem er den bejahrteren unserer beiden Herrenhaus - Taxus sprechen lässt:Ich habe noch die Wolfs- und Bärenzeit mitgemacht. Wie kurze Zeit steht erst das Haus, das mir fatal ist! Ich kann in Ruhe abwarten, dass es wieder umfällt. Und so frisch und gesund, wie er ist, hat er ja alle Aussicht dazu, dass er noch einmal zu seinem jüngeren Genossen, der dann auch schon steinalt ist, und zu dem ganz jungen Volk, das in seinem Schatten sich angesiedelt haben wird, so ungefähr sprechen kann: Hier, Kinder, wo ich jetzt stehe, und hier herum lag einmal in sehr alten Zeiten eine Stadt, die Berlin hiess.

Jedenfalls wünscht dieBranden burgia beiden Eiben auch an ihrem neuen Standorte freudiges Gedeihen nnd langes, recht langes lieben.

10. Die grosse Eibe in der Fasanerie des Rieselguts Buch. Herr Dr. Carl Bolle hat in Ergänzung seiner Mitteilung über die von derBrandenburgia beim Besuch des Rieselguts Buch am 25. August 1808 aufgefundeneu uralten Eibe (vgl.Brandenburgia VII, 252 flg.; VIII, S. 31) folgende ergänzende Angaben aus denMitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft 1898, No. 7, eingesendet, welche wir mit seiner Erlaubnis nachstehend abdrucken.

Wiederauffindung der Eibe als wild in der Mark Branden­burg. Taxus, cujus magna copia in Gallia et Germania est so lesen wir bei Julius Cäsar. Ja, das ist wohl lange her und die Dinge haben sich seit­dem sehr verändert. Der Taxus, diese merkwürdigste unserer heimischen Coniferen, geographisch vom Saum der Wüste bis zum finnischen Meerbusen reichend, gehört jetzt fast allerorten zu den Seltenheiten; in Norddeutschland zählt man seine Standorte. Für die Mark waren noch bis zum Beginn dieses Jahrhunderts ziemlich zahlreiche Lokalitäten, an denen er wild wuchs, nach­gewiesen. Wohl war es daher für etwas auffälliges und für mich für einen Glücksfall anzusehen, als ich am 25. August d. J., einer Exkursion der Bran­denburgia beiwohnend, ganz in der Nähe Berlins Gelegenheit hatte, einen zweifelsohne wilden Taxus anzutreffen und dergestalt die Kontinuität des Wildwachsens dieser stark im Rückgänge befindlichen Baumart darzuthun. Standort: die Fasanerie von Buch, einem neuerdings von hiesiger Stadt­gemeinde erworbenen, früher gräflich Vossischen Gute. Wilderer und ur­sprünglicherer Laubwald ist, trotz der Nähe einer so grossen Stadt, kaum denkbar; dabei gänzliche Abwesenheit von Eiben in den benachbarten Park­anlagen. Wie seltsam und legendär erhob sich nicht dieser allerdings ein­zelne und einzige Stamm im Schatten riesiger Waldbäume! Nichts an ihm mahnte an anderes als an tiefe Wildnis und deren ureigenes Grün. Man­gelnden Fruchtansatzes halber dürfte dieser Einsiedler des Forstes dem männlichen Geschlecht zuzuweisen sein. Die Höhe desselben ißt auf ca.