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3. (2. ordentliche) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.
der Kurfürst belohnte seine Verdienste durch die Ernennung zum Feld- marschall. Als erster brandenburgischer Feldmarschall hat sich Sparr 1658 im Feldzuge nach Holstein und 1656 in Pommern gegen die Schweden und 1663 im Türkenkriege in Ungarn bei St. Gotthard an der Raab ausgezeichnet und weiterhin für die Vermehrung und Verbesserung des Heeres und die Umgestaltung des Kriegswesens Sorge getragen. Die letzte Lebenszeit verbrachte er auf seinen Gütern, wo er sich wohlthätigen Werken wie Kirchenbauten und Landverbesserungen widmete. In Prenden ist er 1668 gestorben.
Aus prähistorischer Zeit befindet sich in Prenden in Privatbesitz ein interessanter Fund, aus vier Steinwerkzeugen von sächischem. Typus bestehend, einer zerbrochenen, durchbohrten Doppelaxt, zwei Stein- meisseln von hobelfönniger Gestalt und einer keilförmigen, flachen Hacke. Diese Stücke sind auf den „Gersteplänen“ beim Dorfe durch den Pflug zu Tage gefördert worden und werden von dem Besitzer ängstlich gehütet; ein Meissei wurde schliesslich dem Märkischen Museum durch die Güte des Herrn Küsters Mielke überwiesen. Ausserdem wurden verschiedene Tierschädel, die beim Ansschachten eines Hauses ausgegraben worden sind, für die Sammlung des Museums erworben. Am Nachmittage wurden der Grosse Teufelsstein, ein Findling am Ufer des Strel- sees, ein ehemaliges Urnenfeld und die Krumme Lanke besichtigt.“
Der Grosse Teufelsstein hat eine Höhe von etwa 2 m und einen Umfang von nicht ganz 24 Schritt. Menschliche Einwirkung ist an dem Stein, der ein grau-weisser Gneis sein dürfte, nicht erkennbar. Rechts, etwa 4 Schritt vor dem Grossen Teufelsstein, deutet eine Vertiefung die Stelle an, in welcher der Kleine Teufelsstein, ein mehr rötlicher Granitfindling, lag, der mit grossen Umständlichkeiten und bedeutenden Kosten nach dem Humboldthain in Berlin geschafft worden ist. Dort bildet er den interessantesten Block unter den vielen riesigen Geschieben, die zu dem schlichten Denkmal Alexander von Humboldts aufgetürmt worden sind. Die frühere wagerechte Fläche des Steins ist jetzt senkrecht nach vorn zu gebracht.
Herr Maurer nahm auf der Exkursion mehrere Photographien mit dem Apparat des Märkischen Museums auf. Ich lege vor den Grossen Teufelsstein in drei Aufnahmen, den in starkem Holzverband und Fachwerk derb konstruierten Turm der Kirche in Prenden, den im 17. Jahrhundert hergerichteten Altaraufbau, das Taufbecken aus Messing, welches die Kundschafter mit der Traube, eine sehr beliebte Darstellung der Renaissancezeit, aufweist, daneben ein etwas jüngerer interessanter Leuchter, ferner den Kronleuchter aus dem 16. Jahrhundert, über dem ein auf dem Adler reitender defekter Jupiter tonans thront und eine Ansicht des Dorfes Prenden über den Strele-See hinweg aufgenommen, ein still anmutiges, echt märkisches Landschaftsbild.