Heft 
(1899) 8
Seite
167
Einzelbild herunterladen

6. (4. ausserordentliche) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.

167

Bruder unsers unvergesslichen Kaiser Wilhelms des Grossen den statt­lichen Aussichtsturm errichtet hat. Ebenso bei Altehof die noch jetzt vorhandenen mittelalterlichen Substruktionen.

Am Grimnitz-See, im Vorort von Joachimsthal, stehen noch jetzt Ruinen einer anderen Askanierburg, in welcher Otto mit dem Pfeile verweilte. Das bekannte Bild in der jetzt in Heidelberg verwahrten so­genannten Manesseschen Liedersammlung stellt diesen Minnesänger dar, wie er in Schloss Grimnitz mit seiner Gemahlin, der schönen Ileilwigis, Schach spielt. Nahe dem östlichen Ufer des Grimnitz-Sees erinnert Alt- Griinnitz an ein Jagdhaus der Joachiinischen Zeit, in welchem die Gemahlin Joachims II. den bekannten unglücklichen Fall beim Durch­brechen der Decke that, welcher so verhängnisvolle Folgen gehabt hat.

Ein anderer Joachim wurde i. J. 1604 der Gründer der Stadt und drei Jahre später des berühmten Joachimsthalschen Gymnasiums. Ich will auf die wechselvollen Geschicke dieses Städtchens nicht eingehen, vielmehr nur noch darauf hinweisen, dass die Aufmerksamkeit auf die hiesige Gegend besonders dann wieder hingelenkt wurde, als König Friedrich Wilhelm IV. in der Schorfhaide das Jagdschlösschen erbauen liess.

Seither haben die preussischen Herrscher, Wilhelm der Grosse, Kaiser Friedrich (als Kronprinz) und unser jetziger Kaiser hier zur Erholung von schweren Regentensorgen oder Amtspflichten dem edlen Waidwerk häufig und gern obgelegen.

Als ein besonders günstiges Omen begrüssen wir es, dass gelegent­lich des neuen Bahnbaues Se. Majestät die Anlegung einer eigenen Kaiser-Station am Werbellin angeordnet hat. Möge das Wohlwollen, welches unsere Herrscher diesem schönen Stück märkischer Erde schenken, demselben auch fernerhin erhalten und insbesondere auf die gute und freundliche Stadt Joachimsthal ausgedehnt werden.

Nachdem wir unserem Flerrscher auf dem Denkmalsplatz bereits ein dreimaliges Hoch gewidmet, lassen Sie uns jetzt die von Allerhöchst Demselben selbst gern gesehene Form des Zurufes und der Huldigung, d. h. ein dreimaliges kräftiges Hurrah zum Ausdruck bringen. Seine Majestät der Kaiser und König: Hurrah! Hurrah! Hurrah!

Die zweite Rede beim Festessen hielt Herr Bürgermeister Körte mit anerkennenden Worten für den Vorsitzenden und die Mitglieder des Denknialsausscliusses; der Unterzeichnete antwortete darauf und schloss mit einem Hoch auf die Stadt Joachimsthal und auf den für das Fest thätigen Ortsausschuss. Ein Toast auf die anwesenden Damen wurde von dem anwesenden Vertreter derHistorischen Vereinigung ausgebraclit.

Die Fahrt auf dem Werbellin-See, an der sich wohl über 600 Per­sonen beteiligten, verlief sehr schön. Das Innere von Schloss Hubertus-