Heft 
(1899) 8
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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Damit hat das Kapitel Jagdlaufen seine Endschaft erreicht;als endlich ein Philosoph, Friedrich der Grosse, so schliesst Perlitz seine Jagd­betrachtung,auf den Thron kam, der seine Zeit besser anzuwenden wusste, hörten solche Lustjagden gänzlich auf; leider aber fingen nun, welches noch schlimmer war, die Menschenjagden im Kriege wieder an.

Schönow bei Bernau. 3 Gräber. Der am 8. Februar 1896 in der Nähe desRoten Wegweisers auf der Jagd verunglückte Förster W. Conrad liegt auf dem neuen Kirchhofe am Nordostausgang des Dorfes begraben. Der Grabstein trägt folgende Inschrift:

Hier ruhet in Gott mein herzensguter Mann, der Jagdverwalter Wilhelm Conrad, geb. am 25. Juli 1862 gest. am 8. Februar 1896.

Joh. 17. 24.

An der Unglücksstätte am Roten Wegweiser steht bekanntlich ebenfalls ein Denkstein mit dem Namen und Todestag des unglücklichen Försters (80 Schritt vom Kilometerstein 30,00 am Wege nach Forsthaus Liepnitz).

Neben W. Conrad ruht ein anderer Förster, Max Wolff, der gleichfalls in Ausübung seines Berufes den Tod fand. Der Grabstein besagt:

Hier ruhet in Gott mein unvergesslicher Mann, unser guter Vater, der Revierförster Max Wolff,

welcher seinem Berufe zum Opfer fiel, geb. 31. Juli 1854, gest. 14. Dccbr. 1895.

. Sei getreu bis in den Tod, so will

ich dir die Krone des Lebens geben.

Wolff war am 14. Dezember 1895 mit seinem 15jährigen Sohne Curt ausgegangen, um Bernauer Wilddieben, die seit einiger Zeit auf Schönower Gebiet ihr Wesen trieben, das Handwerk zu legen. In der Nähe der Halte­stelle Zäpernick traf er mit zwei Männern aus Bernau zusammen, die gerade damit beschäftigt waren, einen Kaninchenbau aufzugraben. Mehrere Kaninchen hatten sie schon erbeutet. Als sich der Förster bückte, um die Kaninchen zu ergreifen, erhielt er von einem der Wilddiebe, dem in Bernau ansässigen Arbeiter Krauts, einen wuchtigen Schlag mit dem Spaten über den Schädel, sodass er sofort zusammenbrach und bald darauf seinen Geist aufgab. Der Sohn ergriff das Gewehr des Vaters; es wurde ihm jedoch sogleich entrissen und zerschlagen. Curt Wolff rettete sich nun durch die Flucht. Die Mörder wurden indessen bald ergriffen; Krauts erhielt 10 Jahre Zuchthaus; sein Genosse kam mit 7 Jahren davon.