Der Wallberg bei Menz, Kreis Ruppin.
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Der Wallberg bei Menz, Kreis Ruppin.
Exkursionsbericht vom 23. Oktober 1892.
(Aus den Sammelkästen des Märkischen Provinzial-Museums.)
An der nordwestlichen Seite, nach dem Roofener See hin, liegt eine natürliche Anhöhe, 14 m über dem angrenzenden See, etwa 400 m lang und 20 m breit, welche gegenwärtig zu 3 / 7 vom See und zu 4 / 7 von Wiesengrund eingeschlossen und mit dem Dorf durch einen aufgeschütteten Zuweg verbunden ist, früher aber von Wasser ganz umschlossen war und nach Angabe des Herrn Gutsbesitzers Schall auf Neu-Roofen von dem schon seit Jahrhunderten wüsten Dorf Roofen aus durch eine Pfahlbrücke über den See von Norden her zugänglich gewesen ist.
Auf dem sehr coupierten Plateau dieser Wallberg genannten, ehemaligen Insel, welches eine Rundsicht über die schöne weite Umgebung bietet, wie aus dem beigegebenen Lageplan ersichtlich ist, haben die Steinsucher seit langen Zeiten ihr Material zu Häuser- und Strassenbauten geholt und seit mehreren Jahren, als nichts Erhebliches mehr zu Tage, auch an denjenigen Stellen aus dem Boden gehoben, wo sieh die Steine in wohlgesetzten, mit Lehm — nie mit Mörtel — verbundenen Fundamenten gefunden haben und noch gegenwärtig finden, so dass die Bevölkerung seit unvordenklichen Zeiten davon spricht wie hier eine Burg gestanden habe. Die ältesten Leute des Dorfes erinnern sich noch von ihren Altvordern gehört zu haben, dass Mauern und Gewölbe sich dort befunden haben.
Herr Gutsbesitzer Schall auf Neu-Globzow ist seit einiger Zeit der Sache näher getreten; er hat dort in der That zahlreiche Topfscherben und viele andere Kulturreste gefunden und das Märkische Museum zur Feststellung der Altersverhältnisse p.p. aufgefordert, infolge dessen Herr Stadtrat Friedei und der Unterzeichnete am Sonntag, den 23. Oktober 1892, dorthin fuhren, auch von Herrn Schall auf das Freundlichste empfangen und an Ort und Stelle begleitet wurden.
Eine ganze Anzahl mehr oder weniger tiefer Löcher, welche von den Steinsuchern gegraben waren, erleichterten die Untersuchung, obgleich die grösseren Steine meist schon entfernt waren, so dass wirklich gemauertes Gefüge nicht mehr sichtbar war. Wohl aber ergab sich aus den Richtungen
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