Hartwig, Die im Winter 1898/99 auf unseren Südfrüchten beobachteten Schildläuse. 221
Aus dem Befunde und den Fundstücken lässt sich entnehmen, dass auf der Stelle in der That eine durch Steinmauern (wenn auch nur mit Lehm verbunden) geschützte und mit Türmen und Wohngebäuden ausgestattete Befestigung (Burg) gestanden hat und zwar in der letzten Wendenzeit und in der Zeit der erstSn Askanier.
Ihre Zerstörung muss nach dem Befunde gegen Ende des 12 . oder Anfang 13 Jahrhunderts erfolgt sein. ß Buchholz.
Die im Winter I898, 99 auf unseren Südfrüchten beobachteten Schildläuse (Coccidae).
Von W. Hartwig.
Herr Geh.-Keg.-Rat E. Friedei machte mich im Januar d. J. darauf aufmerksam, dass die in Berlin feilgebotenen Mandarinen sehr häufig mit Schild- läusen bedeckt seien und schickte mir auch Schalenstücke dieser Früchte zu. Um reichlicheres Material, und möglichenfalls verschiedener Herkunft, für die Bestimmung dieser Cocciden zu erhalten, kaufte ich in den verschiedensten Gegenden unserer Stadt mit Schildläusen behaftete Orangen. Die besten Dienste beim Aufsuchen solcher Früchte leisteten mir aber, nach vorhergegangener Belehrung, meine Schülerinnen. Durch die emsigen Bemühungen derselben gelang es mir, in der Zeit vom Januar bis zum April, mehr als hundert infizierte Südfrüchte und Aepfel genauer ansehen und davon geeignetes Material für die Untersuchungen entnehmen zu können. So fand ich sechs Arten von Schildläusen auf den Früchten; es sind dies:
1. Mytilaspis citricola (Packard) = Mytilaspis fulva Targ. Wir nennen das Tier deutsch vielleicht am besten die Mandarinen-Schildlaus, obwohl sie von dem Amerikaner Packard zuerst auf der Citrone gefunden wurde. Sie kommt häufig, manchmal sogar massenhaft, auf den Mandarinen und Apfelsinen vor.
Das Schild ist hell- bis dunkelbraun, am vorderen Ende zugespitzt und etwas seitlich gekrümmt. So erinnert es in der Form gewissermassen an ein dickes, fettes Komma oder auch an die Miesmuschel (Mytilus); es ist, möchte ich sagen, eine Mytilus „en miniature“. Die Mandarinenschildlaus findet sich in Süditalien an den Zweigen, Blättern und Früchten der Orangenbäume sehr häufig. In den letzten Jahren ward sie den Orangekulturen geradezu verderblich. Hier in Berlin fand ich den Parasiten ausser auf Mandarinen und Apfelsinen nicht selten auch noch auf Citronen und in wenigen Stücken auch auf einigen Aepfeln.
2. Mytilaspis Gloverii (Packard). Packard hat diesen Parasiten nach dem Amerikaner Glover benannt. Einen bezeichnenden deutschen Namen