8. (3. ordentl.) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.
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erste erschien 1885 — vorangestellt und das Leben und Wirken des unvergesslichen Heldenjünglings mit vollster Fachkenntnis und tiefer Empfindung geschildert. Wir erinnern uns gern dabei, wie die Brandenburgs beim Besuch des Königlichen Turnplatzes in der Hasenhaide am 9. Oktober 1897 mit Teilnahme auch vor dem Friesenhügel verweilte (Brandenburgia Bd. 6, S. 257 ff.).
11. „Verzeichnis der Weichtiere der Provinz Brandenburg. Im Aufträge der Städtischen Behörden verfasst von Prof. Dr. phil. Otto Reinhardt, Direktor der 2. Realschule“ 2. Ausgabe Berlin. 1899. Wir kommen auf diese vom Märkischen Provinzial-Musenm herausgegebene, für die Erkenntnis unserer heimischen niedern Tierwelt recht bedeutsame Schrift bei späterer Gelegenheit ausführlich zurück.
12. Der „Verwaltungs-Bericht über das Märkische Pro- vinzial-Museum für die Zeit vom 1. April 1898 bis 31. März 1899.“ Sonder-Abdruck. Herausg. vom Mag. der Haupt- und Residenzstadt Berlin. Berlin 1899 (22 S. 8 r °) wird der Brandenburgia als Geschenk von mir überreicht. Sie wollen daraus wiederum den reichen Zuwachs unserer Sammlungen ersehen. Der nächste Verwaltungsbericht wird bereits in seiner zweiten Hälfte das Museum in seiner neuen interimistischen Aufstellung in dem der Städtischen Sparkasse gehörigen Gebäude Zimmerstrasse 90 und 91 umfassen. Einige Jahre später wird alsdann das Museum — hoffentlich zum letzten Male — sich auf die Wanderschaft begeben, nach dem Prachtbau am Märkischen Platz nahe dem linken Spree-Ufer und der Waisenbrücke. Die Fundierungsarbeiten zu dem von unserm Mitgliede, dem Königlichen und Städtischen Baurat Ludwig Hoffmann in genialer Weise projektierten Neubau sind bereits in Angriff genommen, verzögern und verteuern sich aber leider wegen des überaus schlechten Baugrundes.
13. Das Hünengrab von Seddin bei Perleberg—West- Priegnitz. Bevor ich Herrn Kustos Buchholz bitte, die letzten photographischen Aufnahmen des Märkischen Museums, gewissermassen zum Abschied von seiner alten Stätte in dem leider dem Untergange geweihten altehrwürdigen Köllnisclien Rathause vorzulegen, muss ich noch eines wichtigen Altertumsfundes gedenken, der gerade jetzt während des Umzuges vom Märkischen Museum erworben ist. Im Kreisblatt für die West- Priegnitz d. d. Perleberg den 19. September 1899 No. 219 findet sich darüber wörtlich folgendes:
„Auf Seddiner Feldmark sind in vergangener Woche Arbeiter beim Steinroden auf dem volkstümlich als „Kaisergrab“ oder „Hinzberg“ be- zeichneten Steinhügel auf ein Steingrab aus heidnischer Vorzeit geraten. Eine hinweg genommene Steinplatte eröffnete den Einblick in eine etwa 1,30 m hohe und 2 in tiefe Grabkammer. In derselben fanden sich 2 grosse