Heft 
(1899) 8
Seite
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8. (3. ordentl.) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.

Urnen, in deren einer eine 35 cm hohe und 30 cm tiefe Bronzeurne stand und ausserdem noch 2 kleinere Bronzegefässe. Ferner standen in dem Steingrabe mehrere thönerne Urnen. Sowohl in der grossen Bronzeurne als auch in den Thonurnen fanden sich reichliche Mengen von Leichen brand und Asche, dazwischen verschiedene kleinere Bronzestücke, meist Schmuckgegenstände. Auch ein Bronzeschwert von etwa (10 cm Länge fand sich in dem Steingrabe. Die zu Tage geförderten Gegenstände sind von dem hiesigen Pfleger des Märkischen Provinzial-Museums, Herrn Rechtsanwalt Dr. Heineinann, vorläufig in Verwahrung genommen und können daselbst jederzeit besichtigt werden. Von der Auffindung des Hünengrabes ist dem Konservator für märkische Altertümer und dem Direktor des Märkischen Provinzial-Museums sofort Mitteilung gemacht. Von diesen werden das Hünengrab und die Fundstücke demnächst be­sichtigt werden und wir werden alsdann an dieser Stelle weitere Mit­teilungen von berufener Hand bringen. Vorläufig wird das Hünengrab bewacht und es darf nach gesetzlicher Vorschrift keinerlei Veränderung daran vorgenommen werden. Das Hünengrab wird als historisches Kultur­denkmal erhalten werden.

Dies merkwürdigeKönigsgrab wie es im Volksmunde heisst (nicht Kaisergrab) ist von mir unter freundlichster Assistenz der Mitglieder unserer Brandenburgs, Herren Dr. Heinemann, Hermann Maurer und Wilhelm Pütz am 20. d. M. an Ort und Stelle auf das sorgfältigste untersucht worden. Die erhobenen Fundstücke sind sämtlich in Besitz des Märkischen Museums gelangt und sollen am 13. Dezember d. J. der Brandenburgs zugänglich gemacht werden. .

Nunmehr ersuche ich Herrn Buchholz das Wort zu ergreifen.

14. Herr Buchholz: Ueber das Köllnische Rathaus zu Berlin. Jn wenigen Wochen wird eins der alterwürdigen Bauwerke den Verkehrs- bediirfnissen geopfert sein, an denen unsere Hauptstadt ohnehin arm ist. Am 16. Oktober wird nach den Festsetzungen der städtischen Behörden die Abbruchs-Pieke an das Köllnische Rathaus gelegt werden und innerhalb weniger Wochen darauf wird die Stelle desselben freigelegt sein.

DieBrandenburgs kann diesem Akt nicht ohne Teilnahme ent­gegensehen. Handelt es sich doch nicht allein um ein historisches Ge­bäude Berlins, sondern zugleich um das fast zwanzigjährige Heim des Märkischen Provinzial-Museums, das dieser Gesellschaft eng verschwistert ist. Dieses Heim sollte zwar nach etwa 3 Jahren ohnehin zu Gunsten des Neubaues aufgegeben werden, aber jetzt ist ein doppelter Umzug notwendig geworden und der gegenwärtige ist mit besonderen Hindernissen und Schwierigkeiten verknüpft, weil einerseits die provisorisch an­gewiesenen Räume nicht vor dem 9. Oktober zum Beziehen bereit sind, andererseits die Räumung des Rathauses schon am 14. Oktober vollendet