Denkmale und Erinnerungen an die Schwedenzeit in der Mark.
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Feldherren sind sowohl hervorragende Denksteine einer ruhmreichen Vergangenheit der Brandenburger als auch Mahnsteine an die Drangsale der Schwedenzeit. Das in den Jahren 1875 bis 79 auf dem Schlachtfelde von Fehrbellin errichtete Siegesdenkmal mit der weithinleuchtenden Marmorbüste des Grossen Kurfürsten und der kleine im Jahre 1880 vom Freiherrn E. von Rochow gestiftete Denkstein südlich von Hakenberg geben Kunde davon, dass hier am 18. Juni 1675 Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Schweden erfolgreich aufs Haupt schlug, so dass sie das Wiederkommen vergassen und die Mark wieder aufathmen konnte nach langer Trübsal und Bedrängnis.
Durch den westfälischen Frieden war Hinterpommern dem Kurfürsteu von Brandenburg zugesprochen worden, und Schweden erhielt für seine Kriegskosten Vorpommern mit Stettin, Garz und Gollnow und die Inseln Rügen, Usedom und Wollin. Ausser der Entschädigung an Land hatte Schweden auch eine Geldentschädigung für sich durchzusetzen gewusst, nämlich 5 Millionen Thaler, die in baar gezahlt werden sollten. Bis zur Bezahlung dieser Summe durfte Schweden Besatzungen in verschiedenen Orten zurücklassen, welche auf Kosten der betreffenden Landesherrn unterhalten werden mussten. Der Grosse Kurfürst beeilte sich zwar seinen Anteil an der Entschädigungssumme — etwa 142,000 Reichsthaler —- sofort abzuzahlen, trotzdem verzögerte sich der Abzug der schwedischen Trappen aus der Mark noch lange, da Schweden auch auf einen Streifen im Osten der Oder Ansprüche erhob, den der Kurfürst nicht abtreten wollte. Die Verhandlungen darüber zogen sich sehr lange hin, der Grenz-Rezess zu Stettin im April 1653 sollte endlich den Streitigkeiten ein Ende machen, der Grosse Kurfürst willigte in verschiedene Abtretungen zu beiden Seiten der Oder ein, und die Schweden zogen sich nach Vorpommern zurück. Das gespannte Verhältnis zwischen Brandenburg und Schweden blieb aber trotzdem bestehen. Zwar ging Friedrich Wilhelm im Januar 1656 ein Bündnis mit dem Schwedenkönig Karl X. Gustav ein und kämpfte sogar mit ihm vereint in der dreitägigenSchlacht^bei Warschau (18.—20. Juli 1656) gegen Polen, aber diese Waffenbrüderschaft war von keiner langen Dauer. Der,, Kurfürst von Brandenburg war durch sein Bündnis mit Schweden in eine schiefe Stellung zum Reiche geraten, und als Karl Gustav gegen Dänemark kämpfte und ihn allein liess, sah er sich genötigt, mit dem Kaiser ein Bündnis einzugehen und gegen Schweden zu ziehen. Die Schweden wurden in dem nun folgenden Feldzuge überall geschlagen und auf ihre'pommerschenBesitzungen beschränkt, seitdem sannen sie aufRache.
Als im Jahre 1672 der Krieg mit Frankreich ausgebrochen war und Kurfürst 5Friedrich Wilhelm am Rheine weilte, rückte, auf Veranlassung von Frankreich, gegen Ende 1674 der schwedische General Gustav Wränge! mit 16 000, Mann in die Mark ein, angeblich um die Garantien des Westfälischen Friedens in Deutschland dadurch sicher zu stellen, dass er den