Heft 
(1899) 8
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Kleine Mitteilungen.

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getragen, zeigt und der Ausführung nach aus dein Anfang dieses Jahr­hunderts (1822) stammt; das Ganze ist in Zinkguss ausgeführt und grünlich gestrichen. In dem niedrigen, mit Holz verschalten Turm befinden sich zwei Glocken, eine kleinere ohne Inschrift und eine grössere mit der an der Krone umlaufenden Legende in gotischen Minuskeln0 rex gloriae veni cum pace; diese letztere scheint der Schrift nach aus dem 15. Jahrhundert zu stammen.

In der breiten, schönen Dortstrasse, an deren nördlicher Seite das frei- herrliclie Gut mit seinem modernen Schloss liegt, fällt eine prächtige Eiche mit der InschriftFriedenseiche von 1815 auf; sie erhält die Erinnerung an jene denkwürdigen Jahre der Freiheitskriege, deren Schlachten zum Teil in dieser Gegend geschlagen wurden, aufrecht. Die anderen Bäume, von denen die Dorfstrasse beschattet wird, sind gleichfalls schöne Exemplare und ver­leihen dem Orte einen idyllischen Charakter, die Häuser sind meist hinter Bäumen versteckt. Eins dieser Gebäude, welches den einen Krug beherbergt, liegt auf einer Anhöhe und fällt durch seine alte Bauart auf; es zeigt in seinem Innern trotz verschiedener Umbauten noch ziemlich deutlich die Anordnung der Wohn- und Stallräume im alten sächsischen Bauernhause, auch die Herdstelle mit dem mächtigen Schlot ist noch erhalten.

An diesem Hause vorüber führt der Weg zur ßurgwallstelle, nach deren Untersuchung die Teilnehmer der Wanderfahrt ihren Rückweg durch die Genshagener Heide nach dem Bahnhof Grossbeeren antraten.

Dr. Gustav Albre c lit.

Kleine Mitteilungen.

Der Teufelsstein bei Triebei. 2 Kilom. südlich der Stadt befindet sich der etwa 1/b m über dem Erdboden liegende Stein, der seit einigen Monaten in den Besitz der Mark Brandenburg übergegangen und dadurch auch für die Zukunft geschützt ist. Wie so häufig von grossen Findlingen berichtet auch hier die Sage, dass der Teufel den Stein zum Verderben anderer ge­schleudert hätte und dass er nur durch die Schlauheit einer Frau, die die

Teufelssfcein bei Trjrbel.

Hähne mit List zum Krähen gebracht, von seiner unheilvollen Bal n abgelenkt wäre. Mehrere Löcher vermutlich Bohrlöcher zum missglückten Sprengen des Steines dienen der Sage als Unterlage, a.uf der sich dann eine kleine