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Fragekasten.
bezirks Potsdam ein Lokalitätsbericht des damaligen Geistlichen über Seegefeld vom Jahre 1843 abgedruckt ist, worin der Burgwall an der fragl. Stelle kurz erwähnt wird. Bei einer Besichtigung der letzteren unter Führung das Herrn Rittergutsbesitzers Ehlert i. J. 1893 fand ich nordwestlich unmittelbar hinter dem herrschaftlichen Park den fraglichen Ort, welcher rings von Gräben umzogen ist, und zwar an der von dem Park am meisten abgewandten Stelle mit einem doppelten Graben. Scherben, welche sonst für ehemalige wendische Burgwälle so charakteristisch sind, haben wir in dem aufgeweichten Boden nicht zu finden vermocht. Der Burgwall scheint eine kleine Zufluchtsstelle im Sumpf gewesen und inzwischen völlig planiert worden zu sein. —
Die alte Dorfstelle bei Finkenkrug ist von der Pflegschaft des Märkischen Museums i. J. 1898 umständlich untersucht worden und hat mancherlei Fundstücke für unser Institut ergeben
Berlin, den 28. Juni 1899. V E. Fried el.
Alte Schimpfworte. In dem an dem Ende des 16. Jahrhunderts verfassten Gerichtsbuch der Stadt Seehausen (Abgedruckt in v. Ledebur, Archiv f. Gesch. d. Preuss. Staates XIII) sind zwei Schimpfworte erhalten: „Krade* und „Blinde Tilze“. Das erste wird Kröte heissen und scheint schon früher ein wenig schmeichelhaftes Beiwort gewesen zu sein; wenigstens heisst es in dem „Chronicon oder Kurtze einfeltige verzeichnus etc._des Entjelt von Salvelt (Gedruckt Magdeburg MDLXXIX) S. 53: „Es mag Crodo ein Kraden- teuffel sein (daher noch die Sachsen per execrationem sagen Kraden- teuffel“. Was aber ist eine „blinde Tilze“? R. M.
Inschrift. Bei der Stadt Attendorn in Westfalen ist sehr hübsch gelegen auf einem Berge ein Schloss des Grafen Fürstenberg. Zu diesem Schloss gehört eine Bierwirtschaft und unterhalb derselben sieht man einen (Felsen-) Keller. Ueber der Thüre desselben fand ich, als ich vor längeren Jahren diese Gegend besuchte, folgende Inschrift:
„Nimmer versiege der Born, des Lebens Erquickung dem Müden,
Nimmer wird wanken der Fels, tobt auch 18 die Spree und die Oder. 38.“
W. v. Schul euburg.
Fragekasten.
Herrn Adolf S. Zur Geschichte des jüdischen Volksglaubens. I. Zionisten. Sie wünschen zu erfahren, in welcher Weise die Wiederherstellung des sogen. Salomonischen Reiches bei unseren jüdischen Mitbürgern, insbesondere den sogen. Zionisten, gelehrt werde. Wir vermögen keine