Issue 
(1899) 8
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10. (6. ausserordentl.) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.

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einen Glanzpunkt der Berliner Gewerbe-Ausstellung im Treptower Park 1896 bildete. Viele von den dort gezeigten Gegenständen sind in das neue Musealgebäude übernommen worden, zu dessen Pflege sich eine Aktiengesellschaft gebildet hat, an deren Spitze u. a. Graf von Schweinitz als Vorsitzender, Direktor C. von Beck als Stellvertreter, Kommerzien­rat Julius Pintscli und Baurat Heim stehen, während Herr Gustav Meinecke, welcher an der Gestaltung des Unternehmens lebhaften Anteil genommen und dessen praktische Ausgestaltung geleitet, als Direktor fungiert.

Da Herr Direktor Meinecke an der Führung der Brandenburgia- Mitglieder leider behindert war, so wurde dieselbe von seinem Vertreter Herrn Müller freundlichst besorgt unter Beihülfe der Mitglieder E.Friedei und H. Maurer, welche beide auch Mitglieder der Deutschen Kolonial- Gesellscbaft Abteilung Berlin-Charlottenburg sind.

Eingangs rechts liegt der Importsaal, welcher die hauptsäch­lichsten und wertvollsten Einfuhrstoffe unserer Kolonien zeigt, links der Exportsaal, wechselnde Musterlager von Gegenständen enthaltend, die in den Kolonien Abnahme finden.

Der Hauptteil des Museums befindet sich in der Mitte des kreis­rund gebauten Hauptgebäudes. Den Mittelpunkt bildet eine tropische Landschaft, die durch einen herabrieselnden Quell belebt wird. Rechts und links stehen zwei Kruppsche Geschütze auf seltsamen schweren La­fetten, welche durch unsere Marine bei Kiautscliou erobert wurden.

Am besten wandert man an der Rotunde rechts herein. Bei der sehenswerten Ausstellung der katholischen Missionen vorbei ge­langt man zu einer baulichen Nachahmung der Unteroffiziersmesse in Kamerun. Im Innern öffnet sich ein Diorama, den kleinen Kamerunberg darstellend. Folgen ethnographische und Produkten- Ausstellungen aus Kamerun und Togo. Dann kommt ein deutsches Fort aus Deutsch Südwest-Afrika, in dessen Innern sich das Diorama der Naukluft öffnet, in deren Gegend Hendrik Witbooi nach tapferen Kämpfen von unserer Schutztruppe überwältigt wurde.

Die von dem Missions-Superintendenten Merensky zu­sammengebrachte evangelische Missionsausstellung erweckt ein günstiges Vorurteil über die Ausbildung der farbigen Schüler.

General von Hanneken, z. Z. in China thätig, hat eine ansehn­liche Abteilung chinesischer Gegenstände zusammengebracht, welche namentlich unser Kiautschou-Gebiet illustrieren.

Hieran schliesst sich eine Kriegsschiff-Modellausstellung des Reichsmarineamts. Beim Aufstieg in das obere Stockwerk des Rotundenbaues passiert man ein grosses Freilicht-Diorama. Auf der einen Seite blickt man dabei in das Neu-Guineadorf, dann in das arabische Kaffee mit orientalischen Bauten und in einen bud-

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