Issue 
(1899) 8
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11. (5. ordentl.) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.

Illustrationswerk, das in der Literatur der Kulturgeschichte eine ehren­volle und dauernde Stellung behaupten wird. Papier, Druck, Illustration, alles ist mit Vorbedacht altertümlich und originell. Die benutzten Schriften und Abbildungen hat der Herr Verfasser, Archivar am Prn- vinzial-Archiv in Magdeburg, mit grosser Sorgfalt und Belesenheit zum Teil aus höchst seltenen Publikationen auszuwählen verstanden.

ö.Kalender für Ortsgeschichte und Heimatskunde im Kreise Eckartsberga auf das Jahr 1900. Im Frühjahr habe ich in der Brandenburgs auf die Thätigkeit patriotischer Männer und Frauen zur Förderung der Heimatskunde des Kreises Eckartsberga in der Provinz Sachsen rühmend und mit einem gewissen Neide und mit dem Bedauern hingewiesen, dass in unseren brandenburgischen Kreisen sich nicht eine ähnliche gemeinnützige Thätigkeit entfaltet, welche tausendmal besser wäre, als die verfehlte Anlage sogenannter Kreis-Museen, aus denen niemals etwas Gescheutes werden kann. Da der Kalender neben der Bibel und dem Gesangbuch meist das einzige Gedruckte ist, was man in den kleineren Wirtschaften auf dem Lande findet, so ist es höchst verständig und segensreich, dass die Herren, welche sich der heimatkundlichen Erforschung ihres Kreises annehmen, und unter denen Herr Super­intendent Naumann in Eckartsberga an erster Stelle genannt werden muss, derartige Kalender verbreiten. Unter den verdienstlichen Beiträgen seien erwähnt: kleine Kreischronik von P. Hotfmann; dunkle Bilder aus dunkler Zeit (Schweden und Franzosen); denkwürdige Bäume; die Wallburgen des Kreises von Naumann; die Kupferstrasse von P. Spiegler. Wir können vom Standpunkt der Denkmalspflege solche rühmlichen Vorbilder, deren es mehrere in der Provinz Sachsen giebt, nicht angelegentlich genug den Landratsämtern und Superintendenturen der Provinz Brandenburg empfehlen. Es giebt doch wahrlich auch bei uns intelligente und patriotische Männer genug in den Kreisstädten, um dergleichen nützliche Dinge in die Wege zu leiten. Vergleiche hierzu das von mir in der Sitzung am 25. Januar 1899, Monatsblatt VIII, S. 3 u. 4, Gesagte.

7.Die Einführung des Backsteinbaues in die nordische Baukunst des Mittelalters. Von 0. Stiehl, Stadtbaumeister. Sonderabdruck aus dem Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertums-Vereine.

Diese inhaltsreiche, auf sorgfältigen Studien und Erwägungen beruhende, für die Heimatkunde der Provinz Brandenburg höchst wichtige Schrift ist als eine Fortsetzung oder Konsequenz der grösseren Arbeit des Verfassers:Der Backsteinbau romanischer Zeit,

besonders in Oberitalien und Norddeutschland (Leipzig 1898) zu betrachten. In der Bangeschichte des Mittelalters bildet das Auf­tauchen des Backsteinbaues in der norddeutschen Tiefebene und den