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11. (5. ordentl.) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.
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Japan hat man Kormoraue, die zum Fischen abgerichtet sind. Beim Werbellin handelt es sich um eine ganz andere Art, die heimische S char be (Carbo cormoranus), die vom Norden kommt.
„Lychen U.-M. und Umgegend.“ Selbstverlag von Stobwasser in Lychen. — Diese Schrift wird von u. M. Herrn Hermann Maurer, der Lychen und Umgegend kennt, wie folgt besprochen: Der Herr Verfasser — Oberprediger zu Lychen — hat sich die dankenswerte Aufgabe gestellt, Freunden der Natur die das reizend gelegene Städtchen Lychen und dessen Umgegend besuchen, mit einem Führer an die Hand zu gehen. Der Führer enthält ausser hübschen Illustrationen einen gedrängten Abriss über die Geschichte der Stadt und einen Wegweiser nebst Beschreibung der sehenswertesten Punkte der Umgegend; ausserdem als besondere Beilage eine Karte der Stadt und der Umgegend. Allen denen, die diesen nach nunmehr erfolgter Vollendung der Nebenbahn Fürstenberg i. Meckl.—Lychen leicht erreichbaren schönen Teil der Uckermark besuchen, wird das Büchlein sehr willkommen sein. Bei einer etwa erforderlich werdenden Neuauflage dürfte es sich empfehlen, auf der Karte die schönsten Punkte und die dorthin führenden Promenaden und Wege durch farbigen Druck zu kennzeichnen. Ferner wären einige Fehler zu beseitigen, indem z. B. die im Grossen Lychensee belegene, als Hoher Werder bezeichnete Insel nach Mitteilung von Eingeborenen thatsächlich der „Lange Werder“ ist. Der Hohe Werder — auch Heinzeimanns Werder genannt — ist die südlich davon belegene Insel. Noch zu erinnern wäre, dass auf Seite IT ein störender Druckfehler — Farren statt Farne — stehen geblieben ist. Referent erlaubt sich noch darauf hinzuweisen, dass die Umgebung von Lychen ziemlich reich an Altertümern ist, so sind z. B. auf den beiden vorbezeichneten Werdern hübsche Sachen aus der Steinzeit gefunden worden. Sämtliche Fundstücke befinden sich im Märkischen Provinzial-Museum.
C. Herr Dr. G. Albrecht legt die neuerschienene „Heimatskunde der Provinz Brandenburg“ des Rektors H. Quilisch aus Freienwalde a. O. vor. Die Schrift ist, wie der Verfasser im Vorwort hervorhebt, hauptsächlich in der Absicht verfasst, die märkische Jugend mit der geographischen Beschaffenheit, der kulturgeschichtlichen Entwickelung und der heutigen Einrichtung der Mark „Brandenburg“ bekannt zu machen und bei den Kindern die Liebe zur Heimat zu wecken, diese Heimatsliebe zu fördern und zu stärken. Aus diesem Grunde enthält das Werk nicht eine trockene Aufzählung von geographischen und geschichtlichen Thatsachen, sondern kurze, anregende Schilderungen einzelner Landschaften, wie beispielsweise des Spreewalds, des Oderbruchs und der Rüdersdorfer Kalkberge, oder einzelner Städte und Distrikte. Bei vielen dieser knappen, aber erschöpfenden Schilderungen wird das ge-
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