E. Lemke, Frösche und Kröten.
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hat bei den grossen Tafeln nicht nur die Mark Brandenburg, sondern auch Pommern, Mecklenburg, Dänemark, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz und Hessen berücksichtigt.
Für den Frosch bringt er: Hopper, Hüppelenk, Itsche, Karutsche, Keckert, Kicker, Kikfross, Marxe, Murks, Padde, Paddexe, Paddhexe, Parre, Parucksche, Pogg, Pong, Porge, Pugg, Quadux, Röhlen, Uetz u. s. w.
Für die Kröte: Ecksche-Mucke, Erdsclie-Mugge, Hucksclie, ITüx, Huggel, Krat, Krät, Kroddel, Krupschke, Krutsch, Lorch, Lurk, Loske, Mog, Moggel, Mook, Muchel, Muggel, Mukrat, Mumme, Murkel, Padd, Pedde, Pogge, Purre, Quaq, Tudse, Uetze, Usse u. s. w.
Im Anhang ist dann u. a. noch gesagt, dass man in der Oberpfalz Iletsch, in Schlesien Hetsche, Wetsche und Tachse, in Bayern Broz, in Österreich Ilecking, Krot und Trautei und in Steiermark Anke für die Kröte kennt.
Wenn man auch in Dänemark sagt: „Es passt sich nicht für
Kröten, sich in den Storchnestern einzufinden’),“ so müssen sie sich’s doch gefallen lassen, in jenen Kinder-Erzählungen von den kleinen Menschen, die noch erst auf die Welt kommen sollen, neben den Fröschen zu stehen. Einer meiner Neffen hat s. Z., da er etwa 3 oder 4 Jahre alt war, recht überzeugt erklärt: die schönen grünen Frösche seien künftige Knaben, die unansehnlichen braunen die Mädchen; uud als er einmal, mit seiner Mutter spazieren gehend, eine unförmliche, hässliche Kröte sitzen sah, hat er entzückt ausgerufen: „Sieh’ doch, Mütterchen,
sieh’ doch! So hast Du ausgeseh’n, elT Dich der Storch gebracht hat.“
Obgleich die Kröten ungemein schwerfällig sind, so sollen doch einige hier — so weit uns das Naturgeschichtliche beschäftigen darf — im schnellsten Trabe vorbeimarschieren. Die gemeine Kröte (Bufo vulgaris Laur.), auch Erd- oder Feld-Kröte oder Lork genannt, ist in ganz Europa und Mittel-Asien heimisch, Felder und Wiesen, Gebüsche, Höhlen und Keller liebend, sehr nützlich beim Insektenfang, früher auch für den Apotheker; sie wird 8—12 cm lang, hat halbe Schwimmhäute an den Hinterfüssen, ist düster rotgrau oder rotbraun, auch grünlich bis schwarz, dunkel gefleckt, auf der Unterseite hellgrau; die Iris ist feuerrot. Die Kreuzkröte (Bufo calamita Laur.), auch Rohrkröte oder Hausunke genannt, in West-Europa, Schweden, Deutschland, bis östlich zum Weichsel-Gebiet anzutreffen, die Lebensweise der gemeinen Kröte führend, aber geschickter in der Bewegung, so dass sogar Felsen erklettert werden. Nachts hält sie sich gern in Bächen auf, die reichlich Binsen oder Rohr haben. Sie wird 6—7 cm lang, besitzt keine Schwimmhäute, ist olivengrün mit gelben Längsstreifen, unten weisslichgrau; die Augen sind grünlichgrau. DieFeuer k röte oder
’) Arthur Feddersen.