Berliner Zustande und Persönlichkeiten etc.
11
Journalisten sind Gedike und Biester, die Herausgeber der Berliner Monatsschrift, der gründlich gelehrte Kaufmann doch wohl Nicolai. Den hämischen Pfaffen, welcher zwei ganz ungeheuer dicke Folianten schrieb, möchte ich auf den hessisch-darmstädtischen Oberhofprediger Johann August Starck beziehen, welcher ein zweibändiges umfangreiches Werk schrieb „Uber Krypto-Katholizismus, Proselytenmacherei, Jesuitismus, geheime Gesellschaften und besonders die ihm selbst von den Verfassern der Berlinischen Monatsschrift gemachten Beschuldigungen mit Akten-Stücken belegt.“ (Frankfurt und Leipzig 1787.) Die Lieblinge des Herzogs in der Gesellschaft der geheimen Magier sind natürlich Wöllner und Bischoffswerder, die Staatsminister Friedrich Wilhelms II, und der Herzog dieser selbst. Jener Mann von Biedersinn und brittischer Freimütigkeit ist wahrscheinlich der Verfasser der „Geheimen Briefe über die Preussische Staatsverfassung seit der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms des Zweiten“ (Utrecht 1787). Philippson in seiner Geschichte des preussischen Staatswesens (I S. 70, S. 187) nennt als Verfasser den Geh. Finanzrat v. Borcke. Jedenfalls stimmt die Schrift dem Inhalt nach völlig zu jener Beschreibung. Besonderes Interesse beanspruchen die Mitteilungen, welche in dieser Schrift über die im Wöllnerschen Hause für Geistererscheinungen errichtete Bühne gemacht werden. „Das Zimmer, worin die geheimen Künste getrieben werden, stellt ein Viereck vor, und an den Seiten ist in einem massigen Zwischenraum eine grosse Anzahl kleiner und niedriger Öfen angebracht, wodurch der magische Dunst und das die Augen einnehmende Räucherwerk nach Gefallen unterhalten werden. In der Mitte dieses Tempels, in einiger Erhöhung, zeigt sich die Gestalt eines Geistes, im weisslichen Gewände, von leichtem seidenen Zeuge, das wegen seiner besonderen elastischen Beschaffenheit und anderer Eigenschaften aus Frankreich verschrieben werden muss. Aber die Gestalt dieses Geistes ist nur die Hülle, womit in der grossen Geisterstunde der Körper eines Mannes, der zum geheimen Orden gehört, und der heimlich in der Gestalt des Geistes Platz nimmt, bedeckt wird. Derjenige, der zu diesem frommen Geschäfte auserlesen worden, ist ein Sachse, namens Steiuert, ein Mann, der das besondere Talent besitzt, die ßauchspraclie zu sprechen, das ist einen hohlen Ton aus dem Innern der Brust hervorzuholen, der die dumpfe Sprache eines aus der andern Welt vorgeladenen Geistes nachahmen soll, Man versteht sich überdein auf die besondere und geheime Kunst, dem Geiste, vermöge des an einem nicht sichtbaren Orte angebrachten magischen Spiegels und erforderlicher Bilder oder Abdrücke, die Gesichtsähnlichkeit des zu seinen Vätern versammelten Toten zu geben, den man aus dem Reiche der Schatten hervorruft. Ein gewisser grosser Fürst soll jedesmal, wenn er dieser bisher noch nicht gänzlich enträtselten geheimen Versammlung beiwohnt, gewisse stärkende Tropfen,