Heft 
(1904) 13
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. (7. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

verlassen und sich in dem Burgwall unfern der Wendenfeste Potsdupim (Römerschanze bei Nedlitz) festsetzen. Dadurch, dass der Wende Chokus vergeblich versucht, Wisand zur Rache an Wulf und zum Verrat zu verlocken, erfährt dieser, dass die Brandenburg bedroht ist, kehrt trotz der Bannung zurück, um, wenn möglich, Wulf mit dem Reste des Stammes zu retten, und fällt im Verzweiflungskampfe mit den gesammten Volksgenossen. Dem siegreichen Wenden aber, der sich und sein Volk am Ziel seiner Wünsche wähnt, ruft die sterbende Seherin zu:

Du irrst, wenn du dich rühmst, die letzte Schlacht Sei siegreich heute hier von dir geschlagen;

Noch warfen dieses Landes Schicksalsrosse Zum letzten Mal die Mähnen nicht empor 1 Und oft und aber oft noch ziehet rot Vom Blut der Kämpfenden die stille Bahn Der Havelstrom durch seine grünen Ufer ....

.... Denn oh auch tost von Strand zu Strand Der Völkerbrandung Dräun und Klagen,

Doch wird auf Brandenburger Sand Dereinst die letzte Schlacht geschlagen!"

Das nächste dramatische Werk Böcklers wird die ebenso geheimnisvolle wie merkwürdige Gestalt des falschen Waldemar behandeln, an der sich bereits so viele märkische Schriftsteller versucht haben.

XXII. Ernst Friedei: Eolithe-Palaeolithe-Neolithe.

Ausstellung der neuentdeckten ältesten Zeugen des Urmenschen in der Mark mit vergleichenden Beiträgen von den Inseln Rügen und Bornholm sowie von Ägypten. (Vgl. Nr. IX.)

Dieser Vortrag, welcher sich den urgeschichtlichen Mitteilungen des Vorsitzenden in der Festsitzung vom 22. April 1902 inhaltlich auf das Engste, als unmittelbare Fortsetzung, anschliesst, wird als Nachtrag C. mit der Festschrift vom 22. April 1902, deren Herausgabe sich aus verschiedenen, in der Sache selbst gelegenen Gründen verzögert hat, zusammen abgedruckt werden.

Zur Erinnerung an die damalige ur- und vorgeschichtliche Aus­stellung des Märkischen Museums sei das beifolgende Blatt beigefügt. Dasselbe stellt dar auf der linken Seite:

1. in der Mitte eine durchbohrte Hacke aus der Rose des Karibu, des grönländischen Rentier (Tarandus groenlandicus) (II. 9033); aus dem Diluvialsand bei Prenzlau;

2. Zu beiden Seiten zwei Geräte aus diluvialen Röhrknochen, von Hohensaaten an der Oder;