17. (8. ordentliche) Versammlung des XII. V.ereinsjahres,
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reiche horste, welches bebuschte Erhebungen sind, wie Melkhorst, Berghorst, J Woljshorst u. a. m. Einer dieser Hügel heisst der Borgst al l.*) / —^
Als der Begriff' des Markwaldes aus dem Rechtsbewusstsein der Umwohner geschwunden war, vom 16. Jahrhundert ab, masste sich der Mächtigere das grössere Eigentumsrecht an, und so hatte die Neustadt Brandenburg einen schweren Stand, ihre dokumentarisch ältesten Rechte gegen die v. Rochow und die Ziesarschen Amtsdörfer Grüningen und Wollin, die vom Staate vertreten wurden, zu wahren und zu verteidigen.
XVII. Teltower Kreiskalender 1904. Herausgegeben vom Verlag des Teltower Kreisblatt (Rob. Rode). Preis 50 Pf.
Unser in der Brandenburgs so oft ausgesprochener Wunsch, dass auch in unserer Provinz recht viele Kreiskalender nach dein Vorbild anderer Provinzen herausgegeben werden möchten, erfüllt für 1904 unser südlicher Nachbarkreis, dank den vorsorglichen Bemühungen des Herrn Landrats von Staubenrauch, in mustergiltiger Weise. Der Kalender ist recht gut illustriert. Aus dem reichen Inhalt seien erwähnt: Röchling:
Die Schlacht bei Grossbeeren; Hehler: Der Teltow-Kanal und ergänzend hierzu Dr. F. Solger: Die Geschichte des märkischen Bodens und die Knochenfunde beim Bau des Teltow-Kanals — Ernst Klein. Templerorden in der Mark. — Ekkert: Die Müggelberge. — Spatz: Ein märkischer Eulenspiegel (Hans Clawert). — Wenn wir Eins vermissen, so ist es ein Inhaltsverzeichnis. Im übrigen rufen wir mit Hinblick auf 1905 bereits jetzt: vivat sequens.
XVIII. Vier Wandteppiche von ca. 1680 bis 1704, branden- burgische Kunstweberei, im Hohenzollern-Museum (Einnahme von Stettin 1677, von Stralsund 1678, von Rügen 1678 und Schlacht bei Fehrbellin) sind von unserm Mitglied, Herrn Hofkunstweber Ziesch auf das Mühsamste, aber auch höchst wohlgelungen, ausgebessert und von unserm Mitglied, Kunstmaler Conrad Astfalk für das Deutsche Haus auf der am 1. Mai d. J. in St. Louis zu eröffnenden Weltausstellung auf eigens zubereiteter Leinewand gemalt worden. U. M. Herr August Förster, auf dessen eingehenden Aufsatz in der Voss. Z. ich dieserhalb verweise, macht auch auf diese Kunstwerke aufmerksam. Herr Astfalk hatte die Güte, mir seine Reproduktionen, für welche unser Kaiser die Tennis-Halle des Monbijou-Gartens eingeräumt, dort zu zeigen.**)
E. Abbildungen.
In der St. Nikolai-Kirche zu Spandau) berühmt dadurch, dass Kurfürst Joachim II. hier***) am 1. November 1539 das Abendmal in beiderlei
*) Vgl. über anscheinend denselben „Borgstall“ und die Seltenheit der Bezeichnung „Burgstall“ in unserer Provinz überhaupt meine Angabe Brandenburgia XII, S; 10.
E. Fr.
**) Zu vergl. Brandenburgia, VIII, 264, 265, IX, 256 und 369—374, sowie XII, 370.
***) Oder in der Schlosskirche zu Spandau.