Kleine Mitteilungen.
Steinkultus. (Vgl. Brandenburgs XI. 318 u. VI. 493 flg.) Ein versteinerter Seeigel, kreuzweise mit Bronzebändchen-umlegt und mit einer Öse zum Anhängen (Breloque) versehen, gefunden in Puddenzig bei Gollnow, Provinz Pommern, beim Bau der Eisenbahn nach Massow in einem Gräberfelde, in welchem neben Leichenbrand auch Skelett-Gräber sich befanden. Stettiner Museum J.-Nr. 5262—64 Monatsblätter her. von der Ges. für Pommersehe Geschichte und Altertumskunde. 1903. S. 127. — Die Echiniten der Kreideformation, bei uns als lose Geschiebe im Diluvium häufig und Krötensteine genannt, werden auf dem Lande nicht selten als Glückssteine in die Truhen und Kommoden gelegt. Das vorgedachte, anscheinend vorgeschichtliche Stück scheint als Amulett getragen worden zu sein. Die kreuzweise angeordneten Vertiefungen auf der Oberfläche, worin die abgefallenen Stacheln wurzelten, lassen diese Seeigelversteinerungen auch vom Standpunkt christlicher Mystik ansprechend erscheinen. Dies vorgenannte Massow ist übrigens das konservative hinter- pommersche Landstädtchen, von welchem das Sprichwort sagt:
Massow,
Dat is so,
Dat was so,
Dat blieft so.
Es wird übrigens jetzt eine Kleinbahn von Stargardt i. P. nach Massow gebaut. Vielleicht ändert sich alsdann doch das „blieft so“. E. Friedei.
Vom Köchern. Herr Kektor 0. Monke u. M., fand unlängst in Rosenthal bei Berlin, Kreis Nieder - Barnim am Dorfteich eine Warnungstafel mit folgender Inschrift, wörtlich:
„Das Köchern in diesem Dorfteich ist bei 3 Mk. Strafe verboten. Karten sind bei Pächter Find. Schultze zu haben.
Der Gern. Vorsteher.“
Auf Herrn M’s Frage, ob denn hier Walfische oder Seehunde „ge- köchert" würden, sagte ein Junge: „Nee, aber Wasserflöhe, die köchem sie hier und pieken sie auf die Angel zum Fischefangen.“ — Der Jüngling hat sich geirrt, es handelt sich um die Larven der K öcherf liege,