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20. (9. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
aul denen die Gurten des zierlichen Netzgewölbes autlagern, sowie mehrere an der Decke angebrachte Schlusssteine des letzteren. Ebenso ein Grabstein des Predigers Nagel ans dem 18. Jahrhundert und zwei aus Kupfer getriebene, vergoldete Leuchter.
An den Emporen ziehen sich etwa vierzig in Oel auf quadratische Holztafeln gemalte Bilder hin, Gegenstände des alten und neuen Testaments behandelnd, keine Meisterwerke, aber brave Berliner Malerkunst aus dem 16. und 17. Jahrhundert, auch deshalb sehr schätzenswert, da im allgemeinen Reste altberlinischer Malerei recht selten sind. Endlich etwa ein Dutzend altertümlicher Lehnstühle, die als altberlinische Möbeltischlerei nicht ohne Interesse erscheinen.
Wenn das schlichte und doch so ehrwürdige, erinnerungsreiche kleine Gotteshaus dem Untergange nun einmal geweiht ist, dann verlangen das historische Gefühl und die Anforderungen der Altertumskunde, dass wenigstens diese geschichtlichen Erinnerungen an der dazu bestimmten Stelle vor Verschleuderung und Untergang bewahrt bleiben.
Die Abbildung ist nach einer Ansichtskarte von L. Saalfeld angefertigt, wobei wir gern Gelegenheit nehmen auf die Folge vortrefflicher berlinischer Ansichten hinzu weisen, die in Postkartenform von der gedachten Firma soeben veröffentlicht worden ist.
Die Brandenburgs wird mit Genehmigung der Ältesten der Kaufmannschaft das altehrwürdige Kirchlein am Sonnabend den 11. Juni besichtigen.
XXIV. Bericht über die Gemeinde-Verwaltung der Stadt Berlin in den Verwaltungsjahren 1895 bis 1900. Mit Abbildungen, graphischen Darstellungen und einer Karte. Erster Teil. 1904. Von diesem 3teiligen grossen Werk, welches ich im Aufträge des Magistrats mit Unterstützung des stellvertretenden Direktors unsers Statistischen Amts Herrn Dr. Meinerich bearbeitet habe, lege ich Ihnen den Anfang vor. Die Anordnung ist eine gegen die letzte derartige Publikation veränderte: die städtische Kunstdeputation, das Märkische Provinzial-Museum, die Volksbibliotheken und Lesehallen, die Magistratsbibliothek und die Göritz-Liibeck-Stiftung, das Archiv der Stadt und ‘das Statistische Amt derselben sind in diesen I. Teil verwiesen. Ich mache insbesondere auf die 3 das Märkische Museum betreffenden Tafeln (Freilegung des Eingangs zur Grabkammer des Königsgrabes von Seddin, Kreis Ostprignitz, am 20. September 1899, die Hauptausstattungsstücke der Grabkammer; ein Blick vom Direktionszimmer im inzwischen abgebrochenen Köllnischen Rathaus in den grössten Ausstellungssaal, geschichtliche Abteilung, 1893 und die natui’geschicht- liche, insbesondere geologische Abteilung ebendaselbst i. J. 1898) aufmerksam.