Heft 
(1904) 13
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20. (9. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

Ileissige und sorgfältige Arbeit ist zu eingehendem Studium angelegent­lich zu empfehlen.

XXVII. Tätigkeit der Denkmalspflege-Kommission in der Provinz Brandenburg. In der Sitzung der Provinzialkoni­mission der Denkmalpflege in der Provinz Brandenburg am 12. Februar 1904 wurde beschlossen, von dem Werk über die Bau- und Kunstdenkmäler unserer Provinz (Bergau, 2. Auflage) zu­nächst die Kreise Ost- und West-IIavelland, Brandenburg-Stadt, Potsdam- Stadt und Spandau-Stadt zu bearbeiten. Hierzu ist als Bearbeiter Herr Architekt Paul Eichholz in Südende gewählt, derselbe, welcher die Güte hatte, uns am 30. v. Mts. den Vortrag im Architektenhause zu halten. Die Redaktion des Werkes liegt u. M. dem Herrn Provinzial- Konservator Büttner ob. Aus dem sonstigen Verlauf sei mitgeteilt, dass die Wiederherstellung der Kapelle in Pritzwalk duich Herrn Stadtbauinspektor Stiehl beendet ist, dgl. die Wiederherstellung der Bemalung des berühmten Fachwerkhauses in Havelberg. Mit den Arbeiten am Rathause zu Jüterbog soll im Frühling d. J. begonnen werden. Für die Arbeiten am Taufengel zu Göllnitz und Altar zu Gross-Särchen sind die erforderlichen Mittel noch nicht ganz auf­gebraucht. Mit den Ausbesserungen an der Marien- und Andreas- Kapelle zu Rathenow wird demnächst begonnen werden. Wegen Erhaltung des wendischen Burgwalls von Phöben a. d. Havel schweben noch die Verhandlungen. Bezüglich der verwahrlosten Anna-Kapelle zu Havelberg soll ein Plan zur Restaurierung mit dem Konservator der Kunstdenkmäler ausgearbeitet werden. ln der den Brandenburgia- Mitgliedern wohlbekannten Jakobikirche zu Neumarkt-Jüterbog soll einer der charakteristischen Bildstreifen noch in diesem Jahre her­gestellt werden.

XXVIII. Dr. jur. Friedrich Holtze, Kammergerichtsrat. Geschichte des Kammergerichts in Brandenburg - Preussen. 4. Teil. Derselbe schildert den berühmten Gerichtshof im 19. Jahr­hundert und gibt ein Porträt des Kannnergerichts-Präsidenten von Denk­mann. Alles Rühmliche, was von den drei ersten Teilen dieses Werks des gelehrten Verfassers gesagt worden ist, gilt auch von der Ihnen heut von mir vorgelegten Veröffentlichung, die bis in die Gegenwart reicht und die scheinbar trockne Geschichte eines Gerichtshofs für das grössere Publikum dadurch angenehm zu beleben versteht, dass überall nebenher die äussere und innere Landesgeschichte, sowie die Verhältnisse der Stadt Berlin geschickt mit zur Sprache gebracht werden. Auch vom Standpunkte der Heimatkunde eins der verdienlichsten in letzter Zeit erschienenen Bücher.

XXIX. Ein schöner Feuersteindolch, den das Mark. Museum (vgl. Kat. B. II. 23 541) der Güte des Herrn Pohlenz zu Pohlenzschenke