Das letzte Waldkonzert im Grunewald;
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Auch dieses Schloss kann nur mit dem dazu gehörigen Schlüssel geöffnet werden; es widersteht jedem Nachschlüssel trotz seiner Einfachheit und ist so sicher, dass nur ein gewaltsames Zertrümmern des Schlosses das Öffnen des verschlossen gehaltenen Raumes ermöglicht.
Ausserst einfach ist auch der Schlüssel zu diesem Schloss wie die Abbildung zeigt.
Das Öffnen des Schlosses geschieht in der Weise, dass man den Schlüssel in den Querschnitt am hinteren Ende des Schlosses einführt. Der im Schlüssel befindliche Einschnitt umschliesst beim Vorwärtsstossen die Bolzenstangen mit ihren Federn und treibt in dieser Form den Bolzen zurück. Karl Pötters.
Das letzte Waldkonzert im Grünewald.
Alljährlich wenn der Herbst auch in unserem lieben Grunewald seine Einkehr hält und die Blätter der Buchen und Eichen mit den verschiedensten Tinten färbt, wenn die Sonne sich bereits zwischen (i—7 bezw. 5—ß Nachmittags von uns verabschiedet und wenn die ständigen Grnnewaldwanderer, die Tag für Tag im Sommer wie im Winter ihre Wanderungen nach Pichelsberge oder Schildhorn früher antreten, oder ihr Reiseziel kürzer stecken müssen, dann — im Monat Oktober bis Anfang November — ertönt die Musik des Grunewald- orchesters in einer Weise, die vielen Wanderern das Gruseln lehrt.
Und je weiter der Abend vorschreitet je unheimlicher wird die Situation. Stockfinster wird es zwischen den Kiefern; nicht die Hand vor Augen ist zu sehen und unwillkürlich duckt sich der Konzertbesucher hinter seiner Kiefer, hinter welcher er Posto gefasst hat, wenn einer der Mitwirkenden seinen „Tenor-Bass“ in allernächster Nähe ertönen lässt.
Schweigsam sonst ringsum ist der Wald, aus der Ferne tönt das Gerassel und Klappern der Eisenbahnzüge sowie das Fauchen der Lokomotiven herüber; ist der Eisenbahnzug aber vorbei, dann ist wieder Stille eingetreten, bis auf die Musik im Walde die auch durch das Geräusch des Zuges keine Störung erlitten hatte; oder der Mond hat bereits soviel Kraft gewonnen, dass sein magisches Licht den Grunewald wie eine Feenwelt erscheinen lässt. Zwar erkennt man die einzelnen Bäume und sucht hinter ihnen Deckung nehmend sich an die Musiker heranzuschleichen. Doch plötzlich bleibt der Neuling stehen: er glaubt, in seiner Nähe seien eben mindestens 2—3 Kiefern