1. (1. ordentliche Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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Ich teile dies wegen der freundschaftlichen Beziehungen zwischen dieser gemeinnützigen hochansehnlichen Gesellschaft und der Brandenburgia mit, verweisend auf die Mitteilungen über Comenius und die Comenins- Gesellschaft in unserm Monatsblatt. — Noch mache ich auf die kürzlich dem Märkischen Museum geschenkte, von Örtel in Berlin geprägte zinnerne Comenius-Medaille aufmerksam. Vorderseite: das bärtige Brustbild des böhmischen Volksmannes mit einem Buch, auf dessen Deckel die Worte stehen: Grosse Unterrichts-Lehre. Umschrift: Zum 300jährigen Comenius-Jubiläum 1892.
Rückseite: das bekannte Bd. XII S. 115 von mir beschriebene Wappen: Flusslandschaft mit Bergen und Bäumen, darunter Seen, Mond und Sterne. Umschrift: Omnia sponte fluant, absit violentia rebus. Thalergrösse, mit hohem münzartigem Rande.
Das Interesse Sr. Majestät des Kaisers für die Pflege des Andenkens unsers Comenius wird dadurch soeben bekundet, dass er 10 000 M. für den Bau einer pädagogischen Centralbibliothek des Comenius-Vereins zu Leipzig bewilligt hat.
C. Naturgeschichtliches.
VI. Neue Eolithe-Funde.*) Ich lege Ihnen zunächst aus dem Sitzungs-Protokoll der Berliner Gesellschaft für Anthropologie etc. Band XXXVI, S. 29911g. vom 19. März d. J. die Diskussion vor, welche sich anlässlich der Prüfung der Sammlung der „Tertiär-Silex“ des z. Z. in Australien abwesenden Professor Klaatsch entspann unter Beteiligung der Herren Prof. Dr. Konrad Keilhack (Geologe), Dr. Hahne (Magdeburg), Geh. Bergrat Dr. Wahnschaffe, Prof. Dr. Jentzsch (Geologe), Geh. Bergrat Dr. Br an co (Geologe), Dr. Noetling (Geologe), San.-Rat Prof. Dr. Lissauer, Prof. Dr. v. Luschan und Konservator Eduard Krause. Darnach ist über die Anerkennung menschlich bearbeiteter Steine im Tertiär kein Zweifel, ebenso dass diese tertiäre Technik sich bis in das Diluvium hineinzieht; genau das, was ich in der Brandenburgia schon im vorigen Jahre umständlich und eingehend vorgetragen habe.
Bei der vorgedachten Besprechung erwähnte Herr Prof. Jentzsch die grosse verlassene Sandgrube auf Westend, in der jetzt die Hornisten des Elisabeth-Regiments zu üben pflegen. Diese sehr tiefen Aushöhlungen habe ich seit vielen Jahren, wie sie noch in Betrieb
*) Vgl. über Eolithe meine Mitteilungen im Archivband 10, Jubiläumsfestschrift II 1902 mit vielen Nachträgen bis 1904, sowie Brandenburgia, Monatsblatt XII 325 und 354, XIII 24 und 34. Meine palaeolithischen Funde aus den sechziger Jahren erwähnt Dr. Hahne, einer der besten Kenner auch der eigentlichen Eolithe in der Zeitschrift für Elthnologie XXXVI. 1904 S. 309.
