Heft 
(1904) 13
Seite
125
Einzelbild herunterladen

1. (1. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjalires.

125

Diese Schichten (z. B. in den Kiesgruben von Hohensaathen an der Oder, ferner in der Kiesgrube bei Kalkberge [Rüdersdorf, Alte Grund] und in der Kiesgrube unsers Mitgliedes Franz Körner in Neu-Britz bei Rixdorf südlich der Teltow-Kanalbrücke, westlich der Hauptstrasse) wiederholen sich im Kies und Sande in einer Dicke von 0,30 bis 2 m und in Abständen unter einander oft von mehreren Metern (feinere Kies- und Sandschichten als Zwischenschichten); sie sind häutig eisen­schüssig, deshalb braun rötlich gefärbt und (wie z. B. Neu-Britz und Hohensaathen) knochenführend (Elephas, Rhinoceros, Bos, Cervus, Equus etc.)

Für diese geologischen, speziell stratigraphischen Situationen be­anspruchen die Eolitlie den Charakter von Leitfossilien, gerade wie eigentliche Versteinerungen (cfr. Valvata im Valvatenmergel, Paludina diluviana im Sande des unteren Diluviums etc.)

Diese Eolithenschichten liegen allemal unter dem obern Mergel (sofern dieser nicht überhaupt örtlich einmal fehlt) in sehr tiefen Horizonten; je tiefere Lagerung, umsomehr ist die Aussicht, Eolitlie zu entdecken, vorhanden.

Daneben kommen aber Eolithe vereinzelt in gröberen Sand- und feineren Kieslagern vor, die nicht förmliche Bänke und ehemalige Ober­flächen bilden, in der Provinz Brandenburg meist in sehr mächtigen dergleichen Lagern und fast allemal in recht beträchtlicher Tiefe, wohl kaum jemals unter 10 m. Dort sind die Eolithe, ausgewaschen aus ihren ursprünglichen Lagerstätten in 2. oder 3. oder 4. Umbettung, wohl gemerkt aber immer innerhalb des eigentlichen Diluviums.

In den Pfingsttagen werde ich mich bemühen nach Eolithen in den Kieslagern zwischen Britz bei Eberswalde, bei Gross-Zieten nahe Werbellinsee und Joachimsthal i. M. Ausschau zu halten und darüber später berichten.

VII. Kirchhoff und Regel: Bericht über die neuere Literatur zur Landeskunde. Bd. II 1900 und 1901. Breslau 1904.

Sie werden staunen, über die Tausende von Titeln der Arbeiten bezüglich der Landes- und Heimatkunde, die hier von fleissiger Hand zusammengetragen sind; insbesondere mache ich auf die umfassende Tätigkeit u. M. Dr. Gustav Albrecht aufmerksam, von dem ca. 600 dergleichen Anführungen herrühren.

Diese Berichte sind bei der Weitschichtigkeit und Zersplitterung des Materials durchaus notwendig geworden.

VIII. Andree-Schillmanns Berliner Schulatlas herausg. von Paul ßellardi. 14. Auflage, Berlin 1904, lege ich Ihnen vor, zumal auch bei dieser populären kartographischen Zusammenstellung die engste Heimat Berlin und die Provinz Brandenburg zum Krystalli- sationspunkt genommen ist.