Heft 
(1904) 13
Seite
126
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1. (1. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

IX. Hermann Berdrow: Illustriertes Jahrbuch der

Naturkunde 1. Jahrg. 1908.

Für den erstaunlich billigen Preis von 1 M. liefert hier der uns durch seine Arbeit über den Grunewald und seine Notizen über das Wildvorkommen der Eibe (Taxus baccata) bereits wohlbekannte Ver­fasser einen ansprechenden, geschickt angelegten Führer durch die mannigfaltigen neuesten literarischen Erscheinungen und Entdeckungen in dem weitschichtigen Gebiete der Naturkunde.

X. Der Schutz der Vogelwelt liegt der Brandenburgs recht sehr am Herzen. Wir begrüssen daher gern den folgenden Rund­erlass, betreffend den Schutz der heimischen Vogelwelt.

Berlin, den 10. April 1904.

Ew. . . . übersende ich ergebenst Abschrift eines von dem Herrn Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten an mich gerichteten Schreibens, betreffend den Schutz der heimischen Vogel weit, nebst einem Abdruck der darin erwähnten Anleitung mit dem Ersuchen, den gegebenen Anregungen für den Bereich der Bauverwaltung möglichst zu entsprechen. Da ein nachdrücklicher Vogelschutz auch im Interesse der Kulturen der Bauverwaltung liegt, würde sich gegen die Veraus­gabung mässiger Beträge zur Beschaffung von Nistkästen u. s. w. aus dem betreffenden Unterhaltungsfonds nichts zu erinnern finden. Besondere Mittel können hierzu nicht überwiesen werden. Inhaber von Dienstwohnungen hätten die Ausgaben selbst zu tragen.

Die erforderlichen weiteren Abdrucke der Anleitung stelle ich anheim, von der Geheimen Registratur I. B. des Ministeriums für Land­wirtschaft u. s. w. unmittelbar zu beziehen.

Der Minister der öffentlichen Arbeiten.

XI. A. Neliring: Uber die geographische Verbreitung des Pelecus cultratus L. in Deutschland. (Sitzungs-Berichte der Ges. naturf. Freunde 1904 No. 8.) Dieser seltene Fisch, der Sichling oder die Ziege, bis 85 cm lang, sichelförmig gestaltet, ist so eigen­tümlich aussehend, dass er mit keinem anderen Cypriniden und selbst innerhalb der Alburnen- oder Weissfischgruppe nicht mit einem zweiten Fisch verwechselt werden kann. Er ist in zwei ganz getrennten Meeren, im Schwarzen Meer, von wo er sich bis in die obere Donau verläuft (von Siebold, die Süsswasserfische von Mitteleuropa, S. 158) und in der östlichen Ostsee zu Hause, wo er nach Siebold im Oder- Haff, Frischen und Kurischen Haff vorkommt.Aus diesen Gewässern steigt der Sichling, welcher in Pommern und PreussenZiege genannt wird, die Mündungen der grösseren Flüsse hinauf. Im Kurischen Haff scheint die Ziege keine Seltenheit zu sein, da ich diesen Fisch auf dem Fischmarkt in Memel ziemlich häufig bemerkt habe. (a. a. 0. S. 154).