1. (1. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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Da der Sichling in der Odermündung weiter aufwärts steigen soll, so wäre es an sich möglich, dass er bis in die Provinz Brandenburg käme, doch ist mir kein einziger Fall bekannt, In meinem grösseren Aufsatz: Tierleben im Meer und am Strand von Neuvorpommern („Der Zoologische Garten“ Jahrg. 1882 S. 275tf.) führe ich diesen P. c. nicht auf; ich habe ihn auch auf dem oftmals und von mir in jeder Jahreszeit besuchten Greifswalder Fischmarkt nicht gesehen. Bloch, Ökonom. Naturgeschichte der Fische Deutschlands I. Berlin 1783 S. 326 beschreibt ein Exemplar welches er von Herrn von der Marwitz auf Zernickow in der Neumark erhalten, Block bemerkt aber S. 329 „aus einem See, worin er (v. d. M.) diese Fischart eingesetzt. Ob der Fisch dort noch vorkommt — es giebt 2 Ortschaften Zernickow in der Neumark, eine im Kreise Lebus, eine im Kreise Soldin — ist mir im Augenblick nicht bekannt. Nach Joh. Gottfr. Ohnefr. Richters Ichthyologie Leipzig 1754 S. 693 erwähnt Bloch P. c. auch aus der Elbe.
Ich bitte dringend um Mitteilung von Fundorten dieses merkwürdigen Fisches.
XII. Über Reste von Jagdtieren auf der Moorkultur- Ausstellung in Berlin (15. bis 21. Februar 1904) teilt unser Ehrenmitglied Prof. A. N eh ring mir unter diesem Titel seinen in der Deutschen Jäger-Zeitung vom 27. März 1904 S. 841 enthaltenen Aufsatz mit. Darin erwähnt: Ur, Wisent, Elch, Rentier, Biber, Bär, Wolf und Wildschwein.
XIII. Prof. Dr. Karl Eckstein: Zur genauen Kenntnis der Arvicoliden. (Naturwiss. Zeitschrift für Land- und Forstwirtschaft. 2. Jahrg. Heft 2, 1904.)
Bei dem von der Brandenburgia am 6. September 1903 besichtigten forstfiskalischen Karpfenteich (Jahrg. 1903 XII. S. 297) hat u. M. in der Zeit ausser der Mollmaus (Arvicola amphibius) 2 Mus silvaticus (Waldmaus), 1 Mus musculus (Hausmaus), 5 Arvicola arvalis (Feldmaus), 4 Arvicola agrestis (Ackermaus), 4 Arvicola glareolus (Rötelmaus) und 10 Arvicola ratticeps (nordische Wühlmaus) in der Zeit vom 15. VIII. bis 18. IX. 1903, nicht 10 m vom Teich entfernt, in mit Mohrrüben geköderten Fallen gefangen. Mitunter war der Köder von der grossen gekielten Nacktschnecke Limax cinereus ausgefresseu, ohne dass die knapp eingestellten Fallen zugeschlagen wären.
Es ist erstaunlich, wie viel seltene Arten mit so einfachen Mitteln auf so geringem Raume gefangen wurden.
XIV. Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie einschliesslich Rassen- und Gesellschafts-Hygiene. Diese im Januar 1904 mit Jahrg. 1, Heft 1 neu erschienene Zeitschrift, herausg. von Dr. med, Alfred Ploetz, Schlachtensee bei Berlin, Viktoriastr. 41,