Einige Bilder vom Bau des Teltow-Kanales.
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einen neuen Bestandteil erhalten, der ebenfalls eine nicht unerhebliche Umwandlung in ihrem Aussehen bewirken wird. Nach seiner Fertigstellung wird ein Graben von 20 m Breite das Teltow-Plateau zwischen Rixdorf und Steglitz durchschneiden, dessen Böschung an manchen Stellen bis 20 m Höhe erreichen wird, so dass man von einigen Brücken herab einen sehr schönen Blick auf den Wasserzug haben wird. Dieser Zuwachs der Landschaft ist aber durch eine Einbusse mehr als ausgeglichen. Der Teltower und der Schönower See werden verschwunden sein; dafür aber wird sich in der Mitte des jetzt völlig vertorften Beketales eine breite Wasserstrasse in fast gerader Richtung hinziehen. Wegen der bedeutenden Tiefe, welche der Kanal erhalten soll, werden sich natürlich auch die Grundwasserverhältnisse der näheren Umgebung
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Figur 2.
Einmündung des Kanals in die Dahme.
ändern und somit auch das Bild der Pflanzenwelt. Die Sumpfwaldvegetation des unteren Beketales, die finsteren Erlenwälder, werden allmählich eingehen und dafür Wiesen und Ackerland entstehen.
In den beigegebenen Bildern sollen ein paar typische Züge festgehalten werden, die mit den Ausführungsarbeiten des Kanals verbunden sind und die nach seiner Fertigstellung verschwunden sein werden.
Der Teltow-Kanal ist das beste Beispiel für die Bedeutung der Bedürfnisfrage. Seiner Projektierung liegen zwei Forderungen zu gründe, einmal die nach einer neuen Wasserstrasse für Berlin und sodann die nach einem Vorflutgraben für einige der westlichen Vororte.
Im ganzen Mittelalter bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Berlin nur eine Wasserstrasse, denn der nördliche Zweig der Spreegabel war durch die Dammühlen gesperrt, und erst in den Jahren 1845—50 wurde der Landwehr-Kanal angelegt und nÄch durch einen