2. (i. ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres
Sonnabend, den 7. Mai 1904, nachmittags 3 1 / 2 Uhr
im Park der verw. Frau T. Killisch von Horn zu Pankow,
Spandauer Strasse.
Das trotz einiger Abzweigungen noch immer 40 Morgen (der Morgen = 25,5 ar) grosse Park- und Gartengrundstück der Frau Killisch von Horn lag in schönstem Frühlingsschmuck da, als es heut von etwa 100 Mitgliedern und Angehörigen von solchen besucht wurde.
Der I. Vorsitzende dankte der Besitzerin für die Verstattung des Besuchs, der um so dringlicher sei, als leider das Grundstück zum Verkauf und zur Aufteilung bereit stehe.
Es befremdet, so führte Herr Geheimrat Friedei aus, auf den ersten Blick, dass die nördlichen und nordöstlichen Vororte im Verhältnis zu den südlichen, südwestlichen und nordwestlichen so wenig aufgesucht werden, es hängt das aber sicherlich damit zusammen, dass es den erstgenannten Vororten zu sehr an zusammenhängendem Gehölz fehlt, an unserm deutschen Walde, der für unser Gemüt den Hauptanziehungspunkt bildet.
Früher war das anders, da ist der hochbelegene Norden und Nordosten von Berlin mit Laubwald bestanden gewesen, woran die Namen der Ortschaften Buch und Französisch Buchliolz noch jetzt erinnern; gemeint ist hier unsere stolze Rotbuche, welche auf dem schweren obern Geschiebelehm des Plateaus des Barnim gut gedeiht. Der ertragreiche Boden hat es aber von selbst mit sich gebracht, dass man ihn abgeliolzt und der Feld- und Ackerkultur überwiesen hat. In der Brandenburgia III, S. 137 habe ich mitgeteilt, dass sich am linken Pankeufer auf dem Gesundbrunnen, nahe der ehemaligen Papiermühle, subfossile Lager von Landschnecken und zwar von echten Laubwaldtieren befanden, die auf Rotbuche, Esche und Hasel zu leben pflegen.
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