5. (2. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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Oder und ihrer Nachbarschaft, und zwar solche Hügel, die etwas „bergen“ — „hehlen“, daher auch „Hel“, die Unterwelt im Berge, der Untersberg besser, wo Kaiser Friedrich schlafen soll nach dem Volks- \ glauben, ebenso Frau Holle. Auch die „ Helle “ bei Eberswalde ist darauf zurückzuführen. Alles Anklänge an altgermanische Vorzeit.“
XII. Zu demselben Ausdruck „Hülle“ bemerkt unser Ehrenmitglied Herr Willibald von Schulenburg folgendes:
In der Brandenburgia (1904, 396) wird das Wort Hülle besprochen. I Dieses Wort ist gebräuchlich in der Mittelmark, beispielsweise auch im Kreise Teltow, in der Nutheniederung. Hüllen sind kleine Graskaupen in den Sümpfen und Sumpfwiesen, die niedergehen, wenn man darauf tritt. Deshalb wird die Hülle schlechtweg S chwe b- liülle genannt (vereinzelt auch gesprochen Schwebhölle), weil sie auf modrigem Sumpf schwebt. Sch webs egge (Carex) heisst das Gras, das solche Schwebhüllen bildet; wird auch Schwrebjgras genannt. Von den Sch webhüllen werden unterschieden die Werfthüllen, so genannt nach der Werftw eide. Die Werfthüllen sind fest. Auf ihnen wachsen auch Faulbaum, Else, EbrescheT’Kalineken, Han dersch kene. In der Zeit der Dreifelderwirtschaft, als noch das Vieh im Freien gehütet wurde, hatten die Hüllen für die Hirten unter Umständen eine gewisse Bedeutung, ln den Modder, der zwischen den Schwebhüllen war, fielen nicht selten die Ochsen hinein. Dann haben sich, wie man mir berichtete, die Hirten Kittel, Hose und Hemde abgezogen und diese am Rande des Sumpfes hingelegt, sind dann in den Sumpf gegangen und von einer Hülle zur anderen gesprungen und haben die Ochsen angetrieben, dass sie sich wieder aus dem Morast herausarbeiteten.
Auf Straubes Karte vom Grunewald ist östlich von Gatow, zwischen Upstall und Pa penp fuhl ein Hü llenp fuhl verzeichnet.
XIII. Veranstaltungen der Stadt Berlin zur Förderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts an den höheren Lehranstalten im Jahre 1903 bis 1904. IV. Bericht von Direktor Prof. Dr. Otto Reinhardt. Unser verehrter Obmann-Stellvertreter, bekannt als der eifrige Förderer dieser höchst nützlichen Veranstaltungen, gibt nicht bloss eine einfache Aufzählung der Ausflüge und Vorträge, sondern referiert mit Herrn Prof. Heyne zusammen derartig eingehend über diese Dinge, dass die Berichterstattung höchst wertvoll und von dauerndem Nutzen erscheint. Es sei mir gestattet, dies an der Hand einiger in unserm Forschungsgebiet liegender Ausflüge zu begründen.
Ausflug nach Motzen.
Am 24. Mai fand ein Ausflug nach Motzen bei Mittenwalde statt zur Besichtigung der dortigen Interglacial-Ablagerungen. Diese waren erst vor kurzem in den nordöstlich vom Dorfe liegenden Tongruben (Glindower
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