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5. (2. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
Ton) durch die Herren Dr. Schmierer und Dr. Soenderop aufgefunden worden, welche sich eingehende Mitteilungen darüber Vorbehalten haben. Es sei daher hier nur kurz angeführt, dass die schön aufgeschlossenen, ca. 5 m milchtigen, meist torfigen oder kalkigen Schichten zwischen dem unteren und oberen Geschiebemergel liegen und Land- und Süsswasser- Conchylien, Insekten- und Pflanzenreste führen. — Nach der Besichtigung dieser Grube wurde der am entgegengesetzten Ufer des Motzener Sees liegenden Ziegeleigrube ein Besuch abgestattet, in der unter dem oberen Geschiebemergel ein Süsswasserkalklager mit zahlreichen Besten von Valvata, Bithynia, Planorben und Pisidien sich findet.
Ausflug nach Freienwalde
am 25. Oktober 1903. (Teilnehmerzahl 31.) Der Ausflug galt namentlich den Tertiärgebilden, von denen durch Zusammenstellung der Aufschlüsse in den verschiedenen Gruben am Südrande des Eberswakler Haupttales eine regelmässige Aufeinanderfolge beobachtet werden kann. Es findet sich der mitteloligocäne Septarienton vom oberoligoeänen Glimmer- und Quarzsand überlagert, und dieser wieder hat die märkische (mioeäne) Braunkohlenformation zur Decke. Zwischen IIohcn-Finow und Alt-Ranft auf eine Erstreckung von etwa 10 Kilometern streicht das Tertiär an vielen Punkten am Ilaupttale aus und ist in den Seitentälern zu beobachten, die die glazialen Schmelzwässer, hier rückwärts unter dem Eise zum Ilaupttale fliessend, erodiert haben und die in ihrer kurzen, verhältnismässig breiten Form um so mehr auffallen, als sie fast durchgehends jetzt wasserlos sind. Westlich von PTeienwalde hebt sich als ein nordsüdlich streichender Sattel der Septarienton bis zu einer Höhe von mehr als 50 m über dem Odertale empor und ist hier wenig vom Diluvium bedeckt; in geringer Entfernung östlich und westlich taucht er jedoch tief unter die Talsohle unter, und gleichzeitig wächst die Mächtigkeit der diluvialen Bedeckung, so dass der untere Geschiebemergel in mächtigen Wänden hinter den Häusern von Alt-Kietz den Steilrand des Talgehänges bildet. Die Teilnehmer besuchten nach einer Besichtigung dieser Geschiebcmergelwand, die hier allerdings verhältnismässig wenig Geschiebe liefert, die Katsziegelei und Kirchenziegelei in und neben dem Hammertal weiter westlich, wo ausser dem Septarienton der überlagernde Glimmersand studiert werden konnte, und wo ihnen die Zusammenstauchung des Sandes und das Ilinein- pressen des Tons in ihn nach Südsüdwesten durch den diluvialen Eisscliub gezeigt werden konnte; leider waren die Aufschlüsse zur Zeit weniger günstig als vor Jahresfrist. Dann führte die Wanderung zum Teufelssee an die alte Halde und Stollenanlage, die an die ehemalige Gewinnung der in der mioeänen Braunkohlenformation vorkommenden Alaunerze erinnern, und dann durch die in vollem Schmuck der herbstlichen Farben prangenden Wälder über die Höhen und durch die Schluchten der diluvialen Erosionslandschaft zur „Grünen Tanne“, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Der kurze Nachmittag gestattete nur noch einen Besuch der grossen Quarzsandgrube (mioeän) in der „Schweinebucht“, sowie das Besteigen des