Heft 
(1904) 13
Seite
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5. (2. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

Fest der Studierenden des K. Kunstgewerbemuseums geschrieben, auf­geführt im Kgl. Neuen Operntheater (Kroll) am 80. Januar 1908 (Per­sonen: Stentor, der Griechenherold, Athene, der deutsche Kunstschüler). 4. Bunzelwitz. Ein preussisches Soldaten-Festspiel von 1761. Berlin 1904. Friedrich II. und Zieten treten darin auf. Wir wünschen dem fleissigen Verfasser noch weitere Aufführungen seines Volksstückes.

XXVI. Ein sentimentales Volkslied, welches Herr Rektor Monke mitteilte, kennt die Gattin unseres verehrten Mitgliedes Herrn August Förster in folgender ausführlicheren Lesart:

In des Gartens dunkler Laube »Sassen abends Hand in Hand, Bitter Ewald jung und mutig An Minnas Seite festgebannt.

Um sie blühte der Hollunder,

Rosen duften all umher,

Und der Nachtigallen Lieder Tönten leise wehmutsschwer.

Doch sie pflückten keine Rosen, Hörten nicht der Vögel Sang,

Achl in ihren Herzen tönte

Nur der Trennung Wehmuts Klang.

Traute Minna, lass das Weinen, Denk an unser künftig Glück, Wenn die Rosen wieder blühen, Kehre ich zu Dir zurück.

Und ein Jahr war bald verflossen Und die Rosenknospe brach,

Da trat Ewald in den Garten,

Wo er einst die Holde sprach.

Doch was sah er? Frisch und grünend Hob ein Grab sich am Spalier,

Und die Schrift in Marmor sagte Minna ruht in Frieden hierl

Ist das der Dank? ist das der Lohn? Ist das der treuen Minne Sold?

Dass ich bin zurückgekehret Und Du liegst im Grabe schon?

Ewald zog hinab ins Kloster,

Legte Schwert und Panzer ab,

In des Klosters düstern Mauern Gruben Mönche bald sein Grab I

Wie ich höre laufen noch andere Lesarten im einzelnen im Volks munde um.

E. Bildliches.

XXVII.Alt- und Neu-Berlin nennt sich eine hochinteressante Bilderausstellung im Künstlerhaus Bellevue Str. 8, welche bis zum 17. Juni dauert und eine Menge interessanter Prospekte, einzelne Gebäude, Genrebilder, Volksszenen u. dergl. vorführt. Das Märkische Museum hat auch bereitwilligst eine grosse Anzahl Ölgemälde und Drucke dargeliehen. Ich erlaube mir auf diese echt heimatkundliche Ausstellung hiermit besonders aufmerksam zu machen und zu deren Besichtigung aufzufordern.

XXVIII. Rüdersdorf-Altegrund, oder wie es jetzt amtlich aber nicht zweckmässig benannt wird: Kalkberge, bietet dem Amateur- * Photographen eine unerschöpfliche Fülle ansprechender Aufnahme­gelegenheiten. Einer Pflegschaftsfahrt, die ich am 8. d. M. dorthin leitete, verdanken wir beikommende vier schöne Aufnahmen unseres geehrten Mitgliedes Herrn Bibliothekar F. Lüdicke: a) Die Hafenstelle