5. (2. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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am Ende des Kanals in Kalkberge. — b) In der Nachbarschaft der Gipsbrücke und im Aufschluss der Rötformation, welche dort unter dem Muschelkalk ansteht. — c) Die malerischen alten Kalkofenruinen unter dem Glockenberg und d) der jetzige eigentliche Tiefban. Ich überweise diese wohl gelungenen Bilder dem Märkischen Museum mit bestem Dank.
XXIX. U. M. Herr Chemiker Schenk überreicht fünf Ansichtspostkarten mit Motiven aus Müllrose.
XXX. Aus Lieberose geht uns folgende Notiz zu. Am 21. Januar 1904 waren es gerade 350 Jahre, dass die Stadt durch eine grosse Feuersbrunst bis auf 12 kleine Häuschen zerstört ward. Eine alte Pergamenturkunde und das Stadtbuch von Lieberose meldet in unbeholfener Weise folgendes:
„Im Jahre 1554 den 21 . Januarii zwischen 6 und 7 Uhr Abends ist Lieberose in 4 Stunden bis auf 12 Häuser, unter welchen Velten von Katzenburgks Behausung, die da hie zuvor die Pfarre gewesen, Hans Ecksteins, die Mühle, und die ganze Badergasse geblieben, ganz und gar rein ausgebrannt. Dasselbe Feuer ist anfänglich aus Nickel Ludwigs Haus, welcher zur selbigen Zeit in dem Rathstuhl gewesen, durch seine und seines Weibes unachtsamen Gesindes Verwarlosung auskommen. Also, dass benannter Ludwig etzliche Fuder Heu 3 Tage vor geschehenem Brande in sein Haus bringen und auf die Stube breiten liess, da solches auf Befehl der Obrigkeit und des Rats bei hoher Strafe verboten. Er auch selbst solch Verbot für gut erachtet und in seiner Gegenwart die Feuerstellen helfen besehen und Niemanden vergönnt, Stroh, Heu, Reiss, auch keinen Überfluss an Holz in die Wohnungen zu legen. Indem wie das Feuer gar mit grossem Grausen schrecklich angegangen, alsbald über die andern Gassen und Häuser und das ganze Städtlein geflogen und gewütet, davon nicht genugsam zu sagen und zu reden ist und soviel daraus zu schliessen, dass Gott der Allmächtige seinen Zorn Übermasses ausgeschüttet und sehen lassen, dabei, die Gemeine auch fromm denkende Nachbarn in einen Schrecken dermassen geraten, dass sie gar nichts haben retten können.“
Postkarten sind selbstverständlich anlässlich dieser geschichtlichen Erinnerung angefertigt worden. i
XXXI. In der „Weiten Welt“, Nr. 38 vom 13. Mai d. J. finden wir einen schön illustrierten Aufsatz u. M. Rob. Mielke: das Schloss zu Schwerin. Recht zeitgemäss, da der Regierungswechsel, die bevorstehende Vermählung des jungen Grossherzogs Friedrich Franz IV. und andere, zum Teil leider recht traurige Ereignisse die mecklenburgischen Verhältnisse unter den deutschen Kleinstaaten gerade jetzt in den Vordergrund rücken.
XXXII. Vom Fricke-Gedenkstein. Am Sonntag den 30. April 1904 nachmittags um 4 Uhr wurde, wie von uns angekündigt, an der Lichtensteinbrücke der Gedenkstein für den bei einer Lebensrettung verunglückten Füsilier Fricke enthüllt und der Tiergartenverwaltung über-