6. (4. ausserordentliche* Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
179
1751 pp. Kammer. Im Jahre 1751 siedelte dieser Kolonist aber von Eiswerder nach Valentinswerder über und erbaute sich daselbst ein Wohnhaus mit Scheune, nachdem er die Inseln Maien- und Keichswerder in Mitbenutzung genommen. Die Voraussetzung des Amtes Spandow traf aber ein. Philipp Schupfer ertrank im
1752 Jahre 1752. Ungeachtet wiederholter Vorstellung des Amtes Spandow, dass dem ebenfalls dem Trünke ergebenen Sohne die Inseln nicht verpachtet werden sollten, wurde der Joseph Schupfer
1757 gleichwohl am 20. Dezember 1757 Erbpächter der Insel Valentinswerder. Aber auch er ertrank. Seine Witwe, die Schupfern geb. Lange’schen, wurde unterm 14. 9. 1763 durch den Prinz von Preussen als Erbpächterin konfirmiert. (Bolle.) Es folgen nun mehrere Besitzer, unter anderem auch der Königl. Hofschauspieler Blume, der auch von Friedrich Wilhelm IV. das Etablissement Blumenhof in Saatwinkel in Erbpacht ei’hielt und für Valentinswerder ein Wegerecht über dasselbe konstituierte.
Von meinem Vorgänger im Besitz von Valentinswerder, dem Ackerbauer Bruckmann, der 28 Jahre darauf mit seiner Familie von der Ackerwirtschaft gelebt, erwarb ich die Insel im Jahre 1874 und gab ihr die jetzige Ausstattung. Während jener jeden Baum und Strauch mit Ausnahme die seines Wohngebäudes, welches vor einigen Jahren durch Feuer eingeäschert, als Schattenspender wegen seines Ackers entfernte, fiel mir die Aufgabe zu, die Bepflanzung und Bebauung der Insel, wie Sie sie heute sehen, vorzunehmen.
Der Umstand, dass der Vorbesitzer seine Insel nach Jahr und Tag nicht wieder erkannte, zeugt am besten von den Veränderungen, die vorgenommen worden waren, um hier ein ruhiges Plätzchen zur Erholung zu schäften.“
Nachdem wir den Vortrag gehört hatten, durchwanderten wir, an zahlreichen, prächtig gelegenen Villen vorbeikommend, die Insel mit ihren hübschen, reizende Durchblicke gewährenden schattigen Anlagen.
Dann ging es weiter nordwärts über den See nach der Insel Scharfenberg, deren Besitzer unser Mitglied und Beisitzer Dr. Bolle uns am Ufer empfing, um dann selbst die Führung zu übernehmen.
Die Insel nimmt fast ganz ein Aboretum ein, eine wundersame Vereinigung aller möglichen heimischen und exotischen Bäume, Sträucher und Blumen, wie sie der Natur- und Schönheitssinn eines zugleich von wissenschaftlichen Tendenzen geleiteten Botanikers zu Stande gebracht hat. Auf dem Gange durch die Insel, der uns zu der nördlich gelegenen, eine prächtige Aussicht über den See und seine waldumsäumten Ufer bietenden Anhöhe führte, durften wir uns an der hier ausgebreiteten herrlichen Pflanzenwelt erfreuen. Auf der Anhöhe begrüsste uns der liebenswürdige Gebieter dieser Schönheiten mit freundlichen Worten.
V