Heft 
(1904) 13
Seite
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7. (5. ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

Später war es uns auch vergönnt, den Herrschersitz des Monarchen der Insel zu besichtigen. Es ist eine in edlem und einfachem Renaissance­stil erbaute Villa, die im Innern einige alte hübsche Möbel aufweist und im ganzen im Beschauer den erquickenden Eindruck eines behag­lichen Ruhesitzes erweckt.

Nach der Besichtigung von Scharfenberg begab man sich nach Tegel, wo man im RestaurantStrandschloss in heiterer Geselligkeit zusammenblieb und die Jugend schliesslich ein Tänzchen wagte.

Bei der Rückkehr zerstreuten sich die Teilnehmer nach verschiedenen Richtungen. Die meisten benutzten jedoch wieder die uns von Herrn Haberkern so freundlichst zur Verfügung gestellten Dampfer, und fuhren in einer prächtigen nächtlichen Fahrt über den See nach Spandau.

Wir mussten an die tiefempfundenen Verse denken, die Gottfried Keller, der sich in Preussens Hauptstadt einsam fühlende, von Heimweh erfüllte Schweizer i. J. 1852 dichtete, als er diese Gegend erblickte:

Trittst Du hinaus, den Föhrensaum Sieh ernst den See umgeben;

In seinen Wipfeln rauscht der Traum Vom ferneblauen Leben.

Fühlst nach der Heimat Du das Weh,

O Fremdling Dich durchschauern,

Fahr auf dem nordsehen Geistersee,

Hier ist es schön zu trauern I

7. (5 ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

Sonnabend, den II. Juni 1904, nachmittags 4 '2 Uhr,

mit gütiger Genehmigung des Altesten-Kollegiums der Kaufmannschaft Besichtigung der Heiligen Geistkirche Spandauer Strasse, Ecke Heilige Geistgasse.

Der I. Vorsitzende, Geheimrat Friedei, eröffnete die gutbesuchte Versammlung, welcher der General-Superintendent und Probst von Berlin Dr. Schräder als Gast beiwohnte mit einer kurzen Ansprache ungefähr folgenden Gedankenganges.

In weihevoller Stimmung haben wir dies ehrwürdige Gotteshaus, welches auf eine Vergangenheit von 600 Jahren zurückblickt, betreten