Heft 
(1904) 13
Seite
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7. (5. ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

Hochgeehrte Versammlung!

Die Entstehung des Hospitals und der Kirche zum Heil. Geist hängt mit der Gründung der Stadt Berlin selbst zusammen und diese wiederum mit den jetzt 700 Jahre zurückliegenden geschichtlichen Vor­gängen, die zu ihrer Zeit zwar von geringer Bedeutung erscheinen mochten, die aber das erste Fundament legten, zu dem späteren Aufbau des Preussischen Staats und des neuen deutschen Reichs.

Gehen wir weitere 700 Jahre in der Geschichte zurück, so finden wir das bisher germanische Land diesseits der Elbe von slavischeu Volksstämmen erobert, die zurückgebliebene germanische Bevölkerung unterjocht und tributpflichtig gemacht. Im Laufe der Jahrhunderte dieser slavischen Herrschaft waren auch die letzten Spuren des Germanen­tums verwischt, die Bevölkerung war vollständig slavisch geworden.

Wenn auch in den letzten 300 dieser 700 Jahre seitens des in­zwischen erstandenen alten deutschen Reichs Versuche zur Rück­gewinnung des Landes mit wechselndem Glück unternommen wurden, so war es doch erst in der 2. Hälfte des 12. und in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts den Askaniern Vorbehalten, unsere Mark Brandenburg unter dem Panier von Schwert und Kreuz dem Deutschtum wieder zu gewinnen, das Land zu kultivieren, zu germanisieren und zu christi­anisieren.

Nachdem der letzte Widerstands veisuch im Havellande unter Jakza von Copnik im Jahre 1157 durch Albrecht den Bär nieder­geschlagen war, blieb der letztere wie später seine Nachfolger im un­bestrittenen Besitz des Havellandes und der Zauche. Er liess die östliche Grenze seines Landes durch die Templer besetzen, die längs der Nuthe Burgen anlegten und von da aus in den Teltow eindrangen. Dann gingen auch Zinnaer Mönche durch den Teltow über die Spree vor und setzten sich im Barnim fest, wo sie im Anfang des 13. Jahr­hunderts das Rüdersdorfer Kalklager entdeckten und nutzbar machten.

Teltow und Barnim gehörten damals den slavischen Herzogen von Pommern. Der Enkel Albrecht des Bären, Markgraf Albrecht II, suchte beide Landschaften von der Verbindung mit Pommern zu trennen, indem er um 1215 längs der Finow einen Streifen Landes von der Havel bis zur Oder eroberte und dort feste Burgen anlegte.

Da inzwischen auch die Lausitz und Lebus von Sachsen und Magdeburg aus christianisiert waren, so war den heidnischen Slaven im Teltow und Barnim jede Verbindung mit ihrer nationalen Herrschaft, wie auch mit ihren heidnischen Genossen abgeschuitten.

Dies Verhältniss benutzten die Söhne Albrechts II, Markgrafen Johann I und Otto III, gegen Ende der 1220 er Jahre, um beide Land-