Heft 
(1904) 13
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11. (3. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

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schaftlicher und künstlerischer Zeichner und Photograph gedient, Vor­träge gehalten, Vorlagen verschiedenster Art gemacht, ist nns durch den unerbittlichen Tod entrissen worden. Wir werden des kenntnisreichen, persönlich so liebenswürdigen und gefälligen Mannes immerdar gedenken. Er verstarb am 27. Juni 1904. Seine Gemahlin Frau Olga Pütz geh. Berg tritt der Brandenburgia bei.

XViir. Lehrer einer. Heinrich Lange-Oderberg i/M. ist am 7. Sept. d. J. nach langem Leiden, im 78. Lebensjahr verstorben. Der Verlust dieses Ehrenmannes, mit dem reichen Schatz seines Wissens, mit seiner grollen Erfahrung und der Geschicklichkeit, unermüdlich für die Interessen des Märkischen Provinzial-Museums und der Brandenburgia tätig zu sein, ist vorab gar nicht zu ersetzen. Er hat als einen Ableger unserer Gesellschaft den Verein für Heimatkunde von Oderberg i M. und Umgegend ins Leben gerufen und blieb dessen I. Vorsitzender bis zu seinem Tode. Bei patriotischen, bei gemeinnützigen und populär wissen­schaftlichen Unternehmungen und Veranstaltungen diente der aus der Alt-Mark gebürtigeVater Lange seinem zweiten Vaterland Oderberg nach seinem besten Können und Wissen. Man wird ihn dort noch viele Jahre vermissen und betrauern, wie wir dies hier tun.

Wer in wissenschaftlichen Dingen, Volks- und Altertumskunde, Palaeontologie, Pflanzen- und Tierkunde etwas in und bei Oderberg zu suchen hatte, der wandte sich an unsern treuen Freund Lange und nie­mals vergeblich, niemals ohne günstiges Ergebnis. Am meisten freute es ihn, wenn er Mitgliedern der Brandenburgia behilflich sein konnte, denn an unserer Gesellschaft hielt er mit voller hiebe fest.

Ehre seinem Andenken!

XIX. U. M. Rudolph Lepke, Königlicher und Städtischer Kunst­auktionskommissar, ist uns im HO. Lebensjahr am 6. d. Mts. entrissen und am 9. d. M. auf dem St. Petrikirchhof, Friedenstralle, beerdigt worden. Wir verlieren in ihm eins unserer geschätztesten und ältesten Mitglieder, welches das IIohenzollern-Museum und das Märkische-Museum mit dem reichen Schatze seines kunstgeschichtlichen Wissens ohne persönliche Vorteile viele Jahre hindurch treulich unterstützt hat. Der Branden­burgia hat er stets grolle Teilnahme bewiesen. Er war ein feiner und gewiegter Kenner altertümlicher Kunst.

XX. Der 2. Direktor des Kgl. Zoologischen Museums, mein langjähriger Freund, Geh. Regiernngsrat Professor Dr. Eduard von Martens ist am 17. August d. Js. hierselbst verstorben. Geboren am 18. April 1881 zu Stuttgart beschäftigte er sich von jeher mit der Natur­geschichte, insbesondere derZoologie, und hierin wieder vornehmlich mit der Weichtierkunde, so dal! er nach dem Ausspruche Dr. W. Kobelts in Schwan­heim, des Vorsitzenden der deutschen Malakozoologischen Gesellschaft als der zur Zeit vorhanden gewesene beste Konchylienkenner gelten konnte.