Heft 
(1904) 13
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11. (3. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

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Graberformeu, die Bestattungsform, die Keramik, die Ornamente, die Beigaben und chronologischen Ermittelungen iu gesonderten Kapiteln. Die frühere Literatur ist berücksichtigt, ebenso der Samrnlungsschatz des Königlichen und des Märkischen Museums. Die Uckermark und beson­ders die Stadt Prenzlau darf auf dieses Standard-work mit vollem Recht stolz sein. Hoffentlich wird der Brandenburgs i. J. 1905 Gelegenheit gegeben, die Schätze des Uckermärkischen Museums in seinen neuen Räumen gebührend zu würdigen.

XXXIII. Die Geographische Gesellschaft zu Greifswald, deren rühriger Vorsitzende unser Ehrenmitglied Herr Professor Dr. Credner ist, hat in höchst dankenswerter Weise sowohl interessante nor­dische Findlingsblöcke als auch die hauptsächlichen Formen der aus der Steinzeit herrührenden megalitkischen Gräber (in kleineren Modellen) in den Anlagen bei der Naugangswiese, sowie in dem anstoßenden in der Entstehung begriffenen neuen Stadtpark zur öffentlichen Belehrung aufge- gestellt. Gelegentlich der Versammlung deutscher Anthropologen (vergl. Nr. II dieses Protokolls) konnte ich mich von der Wohlgelungenheit dieser Veranstaltungen überzeugen; ich empfehle die Nachahmung derselben allen kleineren wie größeren Städten hiermit auf das Angelegentlichste und bitte unsere Mitglieder, falls sie die alte Universitätsstadt am Eyck besuchen, diese Aufstellungen zu besichtigen. Im Greifswalder Tage­blatt vom 2(3. August 1904 befindet sich folgende Angabe:Greifswald, 25. August. Die Steinsetzungen in unseren Stadtparke finden Beifall. So schreibt vor wenigen Tagen der Berliner Lokalanzeiger: Die

Geographische Gesellschaft zu Greifswald hat kürzlich auf einer kleinen Insel im neuen Stadtpark eine große Reihe von Geschiebeblöcken aufstellen lassen, welche sowohl zur Verschönerung, als auch zur Volks­belehrung dienen, denn neben jedem Stein steht eine Erklärungstafel, z. B. vom Eis geschrammter nordischer Geschiebeblock, Rapakivigranit von den Alandsinseln, Ilelleflinta von Smaland, Crinoidenkalk von Got­land und so fort. Neben dem Hügel an der Naugangswiese hat die Geographische Gesellschaft Greifswald die Nachbildung eines Kromlechs, Steinrings, Original bei Netzeband unweit Wolgast, zu gleichen Zwecken aufstellen lassen. Es wäre wünschenswert, dergleichen in unseren öffent- Anlagen, insbesondere im Viktoriapark und Humboldthain, nachzuahmen.

XXXIV. Der Tempel zu Rethra und seine Zeit von Wiga- lois. Verlag von P. Wendland, Berlin (1904). Unter dem Pseudonym Wigalois versteht sich Herr E. A. Müller (Berlin, Müllerstr. 160), den wir als alten Westfalen und Vertreter der Theorie, daß der Roland mit der Roten Erde Westfalens Zusammenhänge, in der Brandenburgs bereits kennen gelernt haben. Wir werden ihn als fleißigen Zeichner des Ge­schichtsbildesBerlin und Kölln im Jahre 1648, welches Ihnen Herr Kustos Buchholz vorzeigen und erläutern wird, nachher noch

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