Heft 
(1904) 13
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11. (3. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

hat er dasjenige brauchbare Material herangezogen, welches ihm auf hunderten von ausgesandten Fragebogen zugeflossen ist. Auch für die Geschichte Berlins,'Köllns a. Spr. und Potsdams'wird der 1. Teil, den wir zu unserer Sitzung am 60. November hoffentlich vorgelegt erhalten, von Bedeutung sein.

XL. Comenius-Ehruug in Berlin. Seitens des Magistrats von Berlin ist der Antrag gestellt worden, die Straße 3*, Abteilung XIII* vom Friedrichshain nördlich bis zur Straße 9 derselben Abteilung des Bebauungsplans Comenius-Straße zu nennen, welche mit der Greifs- walder-Straße gleichlinig verläuft. Herr Geh. Reg.-Rat Dy. Ludwig Keller, der Vorsitzende der Comenius-Gesellschaft von 1892, deren Devise: absit violentia omnia sponte fluant der altbekannte Wahlspruch des Arnos Coinenius ist, sagt in einem an den Magistrat gerichteten Dankschreiben vom 9. Dezember 1902 folgendes:

Die Stadt Berlin war zu diesem Entschlüsse noch mehr als andere deutsche Hauptstädte, die wie München, Dresden u. s. w. bereits den gleichen Schritt getan haben, berechtigt. Denn die unmittelbaren Beziehungen, durch welche die Stadt Berlin mit der Geschichte des großen Mannes verknüpft ist, sind weit enger als die der meisten anderen deutschen Städte. Es ist heute wohl allgemein bekannt, daß der Große Kurfürst den Comenius gekannt und geschätzt und mehrere von dessen verdientesten Gesinnungsgenossen und Schülern zu wichtigen Staatsämtern nach Berlin berufen hat, daß Comenius selbst und seine Familie hier wiederholt längeren Aufenthalt genommen hat und daß sein berühmter Enkel, DanielErnst Jabionski, länger als 40 Jahre hindurch unter drei Königen eine höchst einflußreiche Vertrauensstellung besessen und sich gerade auch um die Entwickelung der Hauptstadt und ihres wissenschaftlichen Lebens große Verdienste erworben hat.

Wegen des Comenius verweise ich auf das von mir bezw. Herrn Lehrer und Kaiserlich Österreichischem Rat Palma in der Brandenburgia XI. 79 bei Gelegenheit der Vorlegung und Besprechung verschiedener Ausgaben des OrbisJPictus Mitgeteilte.

Hinsichtlich Jablonskis sei m a. auf die Jubiläumsfeier der hiesigen Kgl. Akademie der Wissenschaften 1901 Bezug genommen.

Durch Königliche Verordnung ist inzwischen der von mir vorge­schlagene Name Comenius-Straße genehmigt worden.

XLI. U. M. Dr. Spatz legt aus den in der Weidmannschen Buchhand­lung erscheinenden,, Jahresberichten der Geschichtswissenschaft 1904im Sonderdruck vor:§33 Brandenburg, enthaltend Bibliographisches; Vorgeschichte und Altertümer; Landes- und Volkskunde; Mittel- alter; Zeit der Reformation und Gegenreformation; 30jähriger Krieg und Großer Kurfürst; Neuzeit; 1848; Berlin; Mittelmark; Havelland und Prignitz; Nieder-Lausitz; Neumark. Ein dankens­wertes literarisches Quellenunternehmen mit kurzen Inhaltsangaben, dem unser geschätztes Mitglied seine Kräfte hoffentlich dauernd widmen wird.