11. (3. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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geschichtlicher und volkskundlicher Beziehung zu unterrichten, und gibt dadurch Anregung zu Wanderungen und Streifzügen durch unsere schöne Heimat. Eine wesentliche Unterstützung werden dein Wanderer hierbei die Straubeschen Karten gewähren, die durch ihre schöne und genaue Ausführung eine gute Übersicht über die beschriebenen Wege und daß ganze Gelände bieten.
Auf verschiedenen Pflegschaftsfahrten hat die Verwaltung des Märkischen Provinzial-Museums dies Wanderbuch bereits erprobt und überall als verläßlich befunden.
Hoffen wir, daß bei einer neuen Ausgabe auch noch die weitere Umgebung Berlin, die jetzt durch Schienenwege von Jahr zu Jahr mehr, auch in Eintagstouren besuchbar wird, Berücksichtigung finde.
XLV. Berliner Kalender 1905. Herausgegeben vom Verein für die Geschichte Berlins. Eine freundschaftliche Auseinandersetzung hat mit dem von mir wiederholt erwähnten, mit Recht gerühmten Roten-Adler-Kalender stattgefunden. Der B. K. sagt darüber: Die Märkischen Interessen, welche bisher im „Roten Adler“ so wirkungsvoll vertreten wurden, kommen auch in diesem Jahrbuch durch den Herausgeber des „Roten Adlers“ (der nicht weiter erscheint) Herrn Robert Mielke zum Ausdruck. Herausgeber ist u. M. Herr Konservator Prof. Dr. Georg Voss. — Reinhold Koser hat einen Artikel „Niedriger bänger“ (das bekannte Ereignis aus dem Leben des Alten Fritz), Wolfgang von Oettingen: „Chodowiecki und die Berliner“,
Böringuier „Madame Dutitre“, Paul Seidel „Friedrichs des Großen Krückstöcke im Hohenzollern-Museum“, Ernst Friedei „Die heilige Geistkirche“ (mit den drei Verkehrtlinden)), Max J. Friedländer „Lucas Cranachs Porträts des Kurfürsten Joachim von Brandenburg“; Robert Mielke „Der Marienpsalter von Zinna“; Paul Clauswitz „Aus dem Frauenleben in alter Zeit in der Mark Brandenburg“; Ernst Frens- dorff „Die Begründung der Berliner Voigtländer vor 150 Jahren“; Georg Voss „Das Opernhaus Friedrichs des Großen“ behandelt. Die bunte Illustration ist heraldisch genau, auch sonst vorzüglich. Nur bezüglich eines Bildes „Hans Kohlhase wird auf der Richtstätte vor dem Georgentor aufs Rad geflochten“, 1540, ist mir von verschiedenen Seiten geäußert worden, daß man die grausige Darstellung lieber vermissen würde, ln der Tat gibt es in dem Leben des berühmten Berliner Ross- kamms Züge ansprechenderer Art, die sich zur bildlichen Darstellung besser eignen.
Die Anschaffung dieses, ein wahres kleines bibliographisches Kunstwerk darstellenden Kalenders wird unseren Mitgliedern und Freunden warm empfohlen, auch als billiges und dabei ansprechendes Weihnachtsgeschenk.