Heft 
(1904) 13
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12. (9. ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

mein* Liebling bist du. Auch Karl Löwe hat Kinderlieder geschmiedet, die Kinder singen können. Matthias Claudius und Brahms sind weiter zu nennen. Auch Robert Schumann hat Kinderlieder komponiert, wie So seigegriißtvieltausendMal unddas goldene Marienwürmchen:Marien­würmchen setze dich auf meine Hand, auf meine Hand, ich tu dir nichts zu leide. Wilhelm Taubert hat in seinen Klangen aus der Kinderwelt den naivkindlichen Ton sehr gnt getroffen, wie in dem Schneckenlied und in demSchlaf in guter Ruh, tu die Äuglein zu, mit dem Jenny Lind einst ihre größten Triumphe'gefeiert hat.

Diese literarischen Erklärungen waren das Band, das die Gesäuge zusammenhielt, denn all die aufgeführten Lieder und eine große Zahl anderer wurden von dem Vortragenden, der sich selber zum Flügel be­gleitete, gesuDgen. Das klangvolle Organ und die große Kunstfertigkeit verschafften den Zuhörern einen hohen Genuss.

LYIII. Nach der Sitzung zwanglose Vereinigung im Restaurant Alt-Bayern, Potsdamer Straße 10/11.

i2. (g. ausserordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

Dienstag, den II. Oktober 1904, nachmittags 6 Uhr.

Besichtigung der

Ständigen Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt, Charlottenburg, Fraunhoferstr. 11-12 (in der Nähe des Knies).

Herr Professor Albrecht begrüßte die zahlreich erschienenen Mit­glieder und Gäste in dem im ersten Stockwerk gelegenen großen Hörsaal. In einer kurzen Ansprache gab er zunächst eine Übersicht über die Bestrebungen, auf diesem Gebiete Ausstellungen zu veranstalten. Aus diesen Ausstellungen für Hygiene und Unfallverhütungen heraus entstand der Gedanke, eine bleibende Sammlung für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen zu eröffnen. Im Juni 1003 wurde der Bau der Gebäude beendet. Grundstück und Gebäude haben 1 Mill. Mk. gekostet. Die Baulich­keiten setzen sich zusammen aus dem Verwaltungsgebäude und der Ausstellungshalle. Beide sind durch einen Zwischenraum verbunden, über welchem sich der Hörsaal befindet, welcher uns aufgenommen hatte, ln der Höhe dieses Hörsaales läuft eine Galerie rings um die Wände der Ausstellungshalle. Die Ausstellungsobjekte nun sind sehr eigenartig. Sie sind so modern als möglich, es fehlt alles Historische; auch Zeich-