Heft 
(1904) 13
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11. (4. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

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Dagegen sind bei Taubach wohl erhaltene eolithische Schichten. Rutot a. a. 0. sagt, nachdem er gefragt, ob die eolithischen Menschen Hütten bewohnten und ob sie Feuer kannten und nachdem er bemerkt, daß hiervon kaum etwas bislang nachweisbar, S. 9G: II parait toutefois y avoir, en Allemagne, un gisement eolithique mal represente, ou on a rencontre une Serie dossements danimaux de la faune de lElephas antiquus, dont plnsieurs portent des traces de feu. On sait que Tau­bach se trouve sur la basse terrasse de la vallee de lTlm et que la Position de lindustrie et de la faune vers la base des depöts quater- naires indique le Reutel-mesvinien ou Mafflien. Im übrigen verweise ich bezüglich Taubach auf die ausführlichen Erörterungen in denVer­handlungen und in der jetzt mit diesen vereinigtenZeitschrift für Ethno­logie der Berliner Anthropologischen Gesellschaft.*)

Von Rixdorf und Neu-Britz besitzt das Märkische Museum aus den quaternären Kieslagern schon seit etwa 10 Jahren hauptsächlich dank dem wissenschaftlichen Eifer unsers verehrten Ausschußmitgliedes Herrn Grubenbesitzers Franz Körner bearbeitete Knochen und Feuer­steine, ebenso palaeolithiseh und eolithisch bearbeitete Feuersteine aus der ehemaligen tiefen Kiesgrube von Westend am Ende der Linden­allee und von Rüdersdorf, Kiesgrube nahe dem Kriegerdenkmal, die ich, wie die Eolithe und Palaeolitlie aus der Kiesgrube Franz Körners zu Neu-Britz eigenhändig gesammelt und auf der diesjährigen Ausstellung der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft zu Greifswald vom 3. bis G. August d. J., wie die Brandenburgia-Teilnehmer dieser denkwürdigen Versammlung sich erinnern, ausgelegt habe.

Alle diese palaeontologischen und anthropologisch-archaeologischen Verhältnisse Norddeutschlands, insbesondere unsrer Provinz Brandenburg, interessierten unsern Nehring unausgesetzt bis zu seinem Tode, und ich habe darüber mich mit ihm noch in diesem Frühjahr zum öfteren besprochen.

Bereits vor fast 24 Jahren erregten die bezüglichen hiesigen Ver­hältnisse seine Aufmerksamkeit, wie Sie aus einem an mich von Wolffen- büttel am 3. November 1880 gerichteten Schreiben ersehen wollen:

Mit herzlichstem Danke bestätige ich den richtigen Empfang Ihrer höchst interessanten und schön ausgestatteten Arbeit über dievorgeschicht­lichen Funde aus Berlin und Umgegend. (Festschrift für die XI. allgem. Vers, der Deutschen Ges. für Anthrop. etc. zu Berlin 1880; Heft XVII der

*) Eutot: Sur les gisements paleolithiques de Loess eohen de 1 Autnche-Hongne- Bruxelles 1904 betont nochmals, daß in Taubach El. antiquus mit Ehinoceros-Merkn vorkommt und Mammut fehlt. Taubach ist eolithisch (nicht Mousterien) es ist untere Terrasse vom Moseen d. h. Reutelo-Mesvinien. Mammut u Rhim tichorhinus gehören (auch in Neu-Britz und Rixdorf) in das CMlläen bis Eburneen. Die menschlichen und tierischen Funde von Krapina in Kroatien sind Eburneen.