Heft 
(1904) 13
Seite
294
Einzelbild herunterladen

294

14. (4. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres,

14. Über das fossile Vorkommen von Cervus dama, Cypriuus carpio und Dreissena polymorplia in Norddeutschland (wie No. 5, 1883, S. 6871). Die Funde des Dr. Keilhack in einem praeglacialen Süllwasserkalk bei Belzig. Das Klima war wärmer, denn nach­mals ist der Damhirsch und der Karpfen sowie die Dreissena (Schafklauenmuschel) bei uns wieder ausgestorben und erst künstlich in geschichtlicher Zeit bei uns wieder eingeführt, der Damhirsch wahrscheinlich erst im 16. Jahrhundert, der Karpfen durch die Cisterzienser-Mönche als leckere Fastenspeise und die Schafklauenmuschel mittels Flollholzes aus der Wolga erst im Anfang des 19. Jahrhunderts. Über diese Wander-Muschel habe ich in der ßrandenburgia III., 142; IV., 376; VII., 377 und VIII., 178 ausführlich wiederholt berichtet.

15. Über Halichoerus grypus Fahr, (wie No. 5, 1882, S. 117127). Ist in der pommerschen und preußischen Ostsee die zahlreichste, gleichzeitig größte Robbe, deren Leben ich in der Zeitschrift Der Zoolog. Garten 1882, S. 147, 148, 157181 ausführlich beschrieben habe. Geht bis in unsere Odermündungen.

16. Über Gebiß und Skelett von Halichoerus grypus sowie über die systematische Stellung der Gattung Halichoerus (wie No. 5, 1883, S. 107126).

17. Über Halarachne Halichoeri Allmann, sowie über einige Hali- choerus-Schädel. Bespricht besonders eine in der Nasenhöhle der Kegelrobbe (des Graukerls) lebende Milbenart (wie No. 5, 1884, S. 5767).

Im Berliner Aquarium lebt seit etwa 20 Jahren ein großer Halichoerus aus der Danziger Bucht wohl und munter; der Berliner Zoolog. Garten besitzt kleinere Exemplare dieser Seehundsart.

18. Faunistische Beweise für die ehemalige Vergletscherung Nord­deutschlands. (Kosmos VII., 1883, S. 173185.)

19. Über diluviale und praehistorisclie Pferde Europas (wie No. 5, S. 2 7). Hauptsächlich das Schussenrieder Pferd (Württemberg), von Nehring Equus caballus foss. varietas latifrons genannt. Das Schussenrieder Pferd kann als Stammvater eines Teils der ' kleinen breitstirnigen Pferde Europas angesehen werden.

20. Über den Schädel eines zwergartigen Schweines (Sus scrofa nanus) aus dem Torfmoor von Tribsees in Neu-Vorpommern (wie No. 5, 1884, S. 714). Zwerghafter Wildschweins-Schädel, also nicht das Sus palustris Rütimever (das domesticierte Torf­schwein), welches eine Kümmerform vom Hausschwein darstellt. Vgl. No. 32.