14. (4. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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kommunizieren kann. Es dürfte sich deshalb wohl um eine Blumenvase handeln und zwar für Sonderung von dreierlei Blumen. Von den 3 Teilgefäßen ist leider das dritte abgebrochen, wie aus derFig. 1 ersichtlich.
Nach der Töpfereitechnik, der Glasur und dem Ornament ist das Gefäß im 15. Jahrhundert gefertigt worden. Sehr merkwürdig ist die Analogie mit jenen, um etwa 2000 Jahre ältei’en prähistorischen Drillingsgefäßen, die oft als Beigefäße (Tränenurnen) in den Nieder- kiusitzer Gräbern Vorkommen und von denen eins hier abgebildet wird.
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(Drillingsgefäss No. 2.)
Die Ornamentierung mit aufgelegten Rosetten scheint im 15. Jahrhundert beliebt gewesen zu sein, denn das Märkische Museum hat mehrere Gefäße mit ähnlichem Ornament und gleich unvollkommener Glasur, von denen namentlich einige Töpfe aus dem ehemaligen Kloster zu Soldin in den Anfang 15. Jahrhunderts datiert sind. Bei der weiteren Entwickelung der Töpferei während des 10., 17. und 18. Jahrhunderts, von dem sogenannten Steinzeug bis zur Bunzlauer Töpferware, ist denn auch dies Ornament in ähnlicher Form beibehalten worden.
b. Als Beitrag zur Biographie Gneisenaus lege ich einen Brief desselben, der zufällig in das Märkische Museum gelangt ist, vor:
Wohlgeborene, Hochzuehrende Frau!
Nach so vielen glücklichen Ereignissen ist das Gefühl der Freude darüber dennoch nicht rein und mit Schmerz gemischt, da uns so viele fehlen, mit denen wir uns zu freuen gedachten. Unter diesen steht mit obenan mein Freund Schröder, Ihr Gemahl, den ein so sehr frühzeitiger Tod dahingerafft hat. Die Nachricht von diesem mir so schmerzlichen Verlust traf mich mitten in den großen Weltereignissen und war eben nicht geeignet, die Geistesruhe, die dabei so nötbig ist, mir ^u erhalten. Ich habe einen Freund an ihm verloren, der mir durch seinen Patriotismus und seine Intelligenz und Gewandtheit gleich hoch-