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14. (4. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjalires.
werth geworden war und den ich zu beklagen nie aufhören werde.
Es hat mir leid gethan, dass Ihre frühe Abreise von hier mich des Vergnügens beraubt hat, Sie und Ihre Kinder, und darunter meinen hübschen ehrlichen Pathen zu sehen. Grüssen Sie selbige von mir recht herzlich.
Eingeschlossenen Brief habe ich an Herrn Kaalsow gerichtet. Solcher betrifft eine Geldangelegenheit aus London vom Jahre 1812 her, die Herr Kaalsow mit mir abgemacht hat und da selber vielleicht noch die Angelegenheiten des Hauses leitet, so kann er mir darüber Auskunft geben. Wäre Herr Kaalsow etwa nicht gegenwärtig, oder stände er den Geschäften des Hauses nicht vor, so bitte ich Sie, den Brief zu öffnen und ihn demjenigen zu übergeben, der den Gegenstand etwa kennen möchte.
Mögen Sie und die Ihrigen fortan einer ungestörten Zufriedenheit geniessen. Erhalten Sie ein wohlwollendes Andenken
Ihrem
ganz gehorsamsten Diener
Gr. v. Gneisenau.
Berlin, d. 29. Septbr. 1814.
c. Eine zinnerne Schraub-Medaille ist mir hier von Herrn Schack übergeben, deren beide Außenseiten allegorische Darstellungen auf das Hungerjahr 1816 und auf das darauf folgende fruchtbare Jahr 1817 zeigen, während innen ein gedrucktes Tableau der Nahrungsmittelpreise des Teuerungsjahres 1771 eingeklebt ist. Das Märkische Museum besitzt eine Anzahl Hunger-Medaillen aus den Teuerungs-Jahren 1771 und 1847, die in Sachsen und in Schlesien geprägt sind.
XXIX. Herr Oberlehrer Dr. Spatz: Historische Streifzüge
durch den Süden des Teltow.
Das Nuthetal ist an historischen Erinnerungen sehr reich. Nowawes, die Weberkolonie aus der Zeit Friedrichs des Großen, Drewitz, das alte, früher dem Kloster Lehnin gehörige Dorf, Saarmund, heute ein weltvergessener Winkel, der aber im Mittelalter als Zollhebungsstätte eine gewisse Rolle spielte, Groben, das idyllische Dorf, dessen Kirche viele Erinnerungen an die Familie von Schlabrendorf birgt, Beuthen endlich, zur Zeit des Kufürsten Friedrich I. „Castrum Buten“, seit der Wende des 16. Jahrhunderts der Sitz der noch heute blühenden Familie v. Goerzke, — alle diese Ortschaften passiert man, wenn man von Potsdam aus das Nuthetal aufwärts nach Trebbin zu wandert. Dieses kleine Städtchen, dessen Name volkstümlich von „Treib’ein!“ hergeleitet wird, mit welchen Worten die Raubritter ihre Schergen ermahnt haben sollen,